Das ST-M5 im Test

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Hier ist das kritische Testurteil von Andreas über das Mischpult ST-M5: (entgegen den vermutlich auftretenden Gedanken der Leser, habe ich keinen einzigen Buchstaben veraendert)

Anmerkung: DNL ist eine Schaltung zur Rauschverminderung und wurde in den 70'gern von Philips entwickelt, vor allem um Cassetten Recorder HiFi tauglich machen zu können. Die Idee, diese Schaltung auch in Tonbandgeraete einzubauen, kam den Leuten erst spaeter. Es ist zu vermuten, dass die Bezeichnung "DNL" ein eingetragenes Warenzeichen von Philps ist. Es steht übrigens für "Dynamic Nois Limiter" und soll soviel heissen wie "Sich dem Nutzsignal anpassende Rauschverminderung". Wer darüber mehr wissen möchte, der besorge sich bei Andreas die "Philips CD" die, zusammen mit seinen anderen CDs die beste Tonbandgeraete Dokumentation aller Zeiten ist. Hier die Adresse zum anklicken:

http://www.tonbandwelt.de/cd.htm

 

Zitat:

GEHÄUSE:
Das Pult fällt zunächst einmal durch seine Grösse ins Auge. Theoretisch hätte man vielleicht auf das Rack-Rastermass mit irgendwas um 43 cm setzen können. Dummerweise ist aber diese Grösse nicht Tonbandgeräte-konform, d.h. für ein Gerät ist oben drauf zuviel Platz, für 2 zuwenig.
Die extrem stabile Ausführung ist ein echter Leckerbissen im HiFi-Sektor - so etwas unverwüstliches wünscht sich zwar jeder, man bekommt es nur heute nicht mehr.  


RÜCKSEITE:

Hier wäre - wie übrigens bei jedem Gerät - eine einschaltbare Beleuchtung sinnvoll. Die Fülle der Anschlüsse und die räumliche weite Trennung zwischen Aufnahme- und Wiedergabe-Anschlüssen macht es manchmal schwierig die Stecker, die man bei z.B. Wiedergabe hineinstöpselte auch zu dem hierfür vorgesehenen Aufnahmeanschluss zu bringen, man verrutscht schnell in der Spalte und so liegt dann TB1 wiedergabemäßig erstmal auf Position 4 und Aufnahmeseitig auf Position5 :-)

Die Herausführung des Netzkabels ist etwas unglücklich.


LAUTSPRECHER:  

Die Lautsprecheranschlüsse/-verbindung sind für mich etwas eigenartig ausgelegt. Es scheint so, als könne man 3 LS-Paare einem Verstärkerausgang gleichzeitig zuordnen. In der Praxis wird dies vermutlich niemand wagen oder wollen. Hier wäre es sehr viel sinnvoller, ein Lautsprecherpaar einem LS-Ausgang irgendeines Verstärkers zuzuordnen. Bei mir würde sich folgendes Szenario stellen: ich habe jede Menge Verstärker und hervorragende Boxen, die ich natürlich mal am Verstärker 1 und mal am Verstärker 2 hören möchte. Ich habe glaube ich keinen Verstärker mit nur einem Boxenpaar-Anschluss, die haben alle mind. 2 Paare, eher 3 Paare. Es geht also hier eher darum, einen Vergleichstest zu ermöglichen: wie klingt Gerät A am Boxenpaar B und wie klingt Gerät B am gleichen Boxenpaar...

Dass ich bislang die LS-Anschlüsse nicht benutze, liegt daran, dass die Lautsprecher dadurch um ca. 20% leiser werden. Ich kann daher diese Schaltung nicht verwenden. Mein Saba hat 2 vollwertige LS-Paar-Ausgänge und 1 Paar Pseudoquadro. Die Pseudos will und kann ich nicht am Pult betreiben, sie wären immer direkt am Saba. Da die Leistung dieser LS aber geringer ist, stimmt das Lautstärkeverhältnis zwischen Hauptboxen und Pseudoquadro-Boxen nicht mehr, was den Klang kaputt macht.

Es war allerdings auch nicht Aufgabe der Pultes, Lautsprecher umzuschalten ;-)


FUNKTIONALITÄT:

Im täglichen Praxisbetrieb zeigte sich eines deutlich: alle Tonbandgeräte haben unterschiedliche Level, jedes Band ist anders, jede Aufnahme anders. Eine Feinjustierung jeder Quelle oder Gruppen von Quellen macht daher nur bedingt Sinn. So könnten theoretisch alle Einstellregler entfallen bis auf die 'Akai'-Tandemregler.

Die Aufteilung in 4 Gruppen ist bautechnisch begründet, jedoch in der Praxis problemlos anwendbar. Es finden sich für alle Gruppen die passenden Geräte, so dass die Aufnahmekombinationen eigentlich immer stimmen.

Das Durchschleifen der Musik bei ausgeschaltetem Pult ist genial :-)

Schon bevor ich das Pult bekam, war mir klar, wie wertvoll diese DNL-Schaltung sein wird - sie ist unverzichtbar geworden :-) Das lässt den Wunsch aufkeimen, auch eine dbx-Schaltung zu integrieren. Ich halte dbx für das beste Rauschunterdrückungsystem und habe dementsprechend meine Lieblingsbänder auch in dbx-Qualität, jedoch nur auf Teac-Maschinen, weil die dbx haben.

Die Umschaltung der Quellen auf 3 Receiver hat sich entgegen meinen früheren Vorbehalten bewährt. Jetzt könnten es eher noch mehr Anschlüsse sein :-)

Da ich extrem selten aufnehme und meine Geräte im Wohnzimmer tiptop sind ebenso wie das Bandmaterial macht für mich die Monitor-Mithörmöglichkeit keinen grossen Sinn mehr. Mir reicht die Umschaltung am TB, wo ich am Pegelausschlag Differenzen ausgleiche. Anders wäre dies bei älteren oder einfacheren Geräten, wie z.B. den kleinen Philipsen, wo diese Funktion händeringend gebraucht würde. Dennoch gehört diese Monitorfunktion eigentlich in ein Highend-Pult schon hinein.

Interessant ist die Funktion "wenn 2 aufnehmen, hört man den dritten", wenngleich es eine Spielerei ist, die in der Praxis wohl weniger benutzt werden wird. Zumeist nimmt man ja nicht nonstop 10 Stunden Musik auf, sonder Stück für Stück oder eine CD-Seite. D.h. man muss schon am Ball bleiben und das TB stoppen, da ist keine Zeit für andere 'Programme'. Die neuen Videorekorder mit Festplatte sind da anders: es geht um viele Stunden Film, die man beliebig hin und herspult, während die Aufnahme noch läuft...


KLANG:
 

Das Gerät spricht entgegen dem Canton-Pult ohne Vorglühzeit an und rauscht auch nicht. Es fallen auch keine Nebengeräusche auf, wie Brummen oder Pfeifen. Lediglich die angeschlossenen Lautsprecher verlieren an Leistung

Zitat Ende

 

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