Das Kassettendeck NAD 6100 ist ein etwas abweichendes Gerät von den vielen Einheitsaluprofilfront Kassettendecks, die man sonst so von den meisten Marken gewohnt ist. Es hat eine Plastikfront und auch Plastikknöpfe. So sieht es auf dem ersten Blick etwas einfach aus. Das ist es jedoch bei weitem nicht.
Vom Aussehen her könnte es sehr leicht als Braun oder ASC durchgehen. Haben sich die Designer nur inspirieren lassen, oder waren es dieselben? Sogar der Einschaltknopf ist grün.
Wenn auch nicht so ganz das Braun-Grün, etwas dunkler, aber eben Grün.
Auf dem Etikett auf der Rückseite steht, dass innendrin Entwicklungen von Dolby (sowieso) aber verwunderlicherweise auch von Bang & Olufsen und Tandberg zur Anwendung gekommen sind.
Alles um das lästige Rauschen unhörbar zu machen. Ein Aufwand, den nur wenige der MP3 Player gewohnten jüngeren Leute heute verstehen wird. So sind die Eingänge direkt an den Eingangsverstärker angeschlossen. Ohne möglichen Pegelverlust. Gut für das Rauschverhalten.
Drei-Farben Bedruckung auf dem Kassettenfach. Sollte so das Plastik schöngeredet werden?
Die Knöpfe sind auch irgendwie souverain.
Selten bei Geräten aus Fernost, es
gibt keine getrennten Pegelregler für die beiden Kanäle, sondern einen Pegel-
und einen Balanceregler.
Wenn einem die Festeinstellungen der 3 Bandsortenstellungen nciht so ganz gefällt,
kann die Vormagnetisierung nachgestellt werden.
Und wenn die Dolby-Schaltung die Höhen zu sehr absenkt, kann man sie mit dem
"Play Trim" Regler wieder anheben. Dieser Regler ist (laut NAD
Prospekt) eine Gemeinschaftsentwicklung von Dolby und NAD.
Was der "CAR" Knopf imstande ist zu tun, ist mir bislang schleierhaft.
Das vierstellige rote Zählwerk mißt ganz konventionell, also nicht linear. Der magnetische Geber sitzt unter dem rechten Wickelteller. Beim Einschalten wird "0" angezeigt.
Die Mechanik ist einfach aufgebaut. Beweglich ist nur der Kopfschlitten. Durch Reibung wird das drehbar befestigte Zahnrad, in der Mitte der Wickelteller, vom Motor, der sich zum Rückspulen verkehrt herum dreht, an die Wickelteller gedrückt.
Zwei Motoren sind mit dem Bandtransport beauftragt. Der eine (der Untere) dreht den Capstan, der auch das Exzenterrad für die Steuerung des Kopfschlittens antreibt. Der andere sorgt für das Umspulen, sowie auch für das Aufwickeln bei Wiedergabe.
Zwei Sony Chips sorgen sich um Dolby und um Dolby HX. Die Elektronik ist sehr umfangreich aber trotzdem gut aufgeräumt. Man hatte also in Fernost zu dieser Zeit schon dazugelernt. Es gibt sehr viele Einstellpotis, was ein Einmessen sehr kompliziert machen muß.
Der Chip für das "Zählwerk" stammt von Sanyo. Außerdem sind viele Toshiba ICs verbaut.
Das NAD 6100 ist per IR fernsteuerbar, allerdings existiert die dazugehörige FB nicht und eine Logitech Harmony 525 lief, trotz geladener Datei, erst garnicht. Keine IR Ausstrahlung. Wohl eine unpassende Datei. Neben den Ziffern ist der IR Empfänger zu sehen. Daneben die LED der Aussteuerungsanzeige.
Beim Platinenlayout ist man auch etwas anders vorgegangen, man hat keine Leiterbahnen "gezogen" sondern hat aus dem Vollen,die Zwischenräume weggestrichen. Ob das nun Akustisch etwas ausmacht, oder nur Fertigungstechnich bedingt ist? Eine gute, wenn auch nicht so sehr wichtige Frage.
Dieses Gerät wurde in Istanbul in einem Gebraucht-HiFi Geschäft erworben.
Franzosen und Engländer/Amerikaner dürfen das Gerät nicht öffnen, so steht es zumindest auf der Rückseite. Die könnten sich einen elektrischen Schock holen. Alles andere darf. Wurden die anderen Völker vielleicht als gescheiter eingestuft?