Philips N 7150 
Plastik Pur
Andere gehen aber doch auch kaputt!


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Diese schöne Philips ist, wie die grössere Schwester N7300, zu einem sehr grossen Teil aus Kunststoff gebaut. Beide sind 1981-1982 auf den Markt gekommen. Die N7150 hat die N4504 & Co abgelöst und gehört mit zum Abschiedstrio (N7150, N7300, N4520) der Philips Bandmaschienen. Sie verfügt, wie die beiden "Leidensgenossen", über Longlife Köpfe und Kurzhubtasten.

Die 7150 hat die gleiche Audioschaltung wie die N7300, die Laufwerkssteuerung ist allerdings um ein vielfaches einfacher aufgebaut. Gleich sind dann wieder die Spulenteller und Wickelmotoren, die bei beiden Geräten durch Zahnräder, anstatt der sonst bei Philips üblichen Riemen, miteinander in Verbindung stehen.  

Die N7150 ist ein recht einfaches Gerät ohne viel Ausstattung. Dennoch sind getrennte Köpfe (Viertelspur) für Aufnahme/Wiedergabe, 3 Motoren (für den Bandlauf), sowie 3 Geschwindigkeiten vorhanden. Die, bis auf die Fühlhebel, zur N7300 identische, Mechanik, die sich vollständig, in einem Block unter den Köpfen befindet, wird durch einen Servomotor (4. Motor) mit Exzenterrad bewegt. Das macht sie etwas leiser und, durch den Wegfall der grossen Elektromagnete, sparsamer im Stromverbrauch. Ausserdem war dadurch auch die Möglichkeit der versenkten Andruckrolle gegeben, was die Bandeinfädelung wesentlich einfacher macht.

  

Die Bandzugsregelung beschränkt sich auf die Regelung der Abwickelbremskraft. Es ist nur ein echter Bandzugsfühlhebel, der auf der Abwickelseite, vorhanden. Der kleine Hebel auf der rechten Seite betätigt bei sehr festem Bandzug einen Schaltkontakt und ist, soweit ich es verstehen konnte, nur bei Wiedergabe wirksam. 
Eigentlich kann man mit der N7150, neben Umspulen, nur einfach aufnehmen oder wiedergeben. Es gibt keine Tasten zum Spielen, nur das Allernötigste ist vorgesehen. Es wäre da lediglich die Cueingmöglichkeit zu nennen. Mit einem Drehknopf auf der Kopfabdeckung kann das Band beim Umspulen an die Köpfe angenähert werden. Dabei kann man gleich, ganz praktisch, die Lautstärke am "Line Out" Regler einstellen. Der Schalter "Monitoring" muss dabei in der unteren Stellung (Tape Cueing) stehen. 
Wer jedoch die BDA liest, sieht, dass in diesem Gerät, trotz Abspeckung, einige Feinheiten stecken. Da ist z.B. die mitgelieferte Bandklebeschiene, die auf die Kopfabdeckung geschraubt wird. Leider bin ich diesem Teil bisher nicht begegnet*). Wer Bilder davon hat.....
Dann wäre da noch die Möglichkeit, die Höhe der Spulenteller von Aussen (durch die Rückwand) jederzeit nachzustellen. So kann das, bei verschiedenen Spulendicken immer wieder auftretende, Scheuern der Bänder beseitigt werden. Man muss nur einen entsprechend grossen Schraubenzieher (10 mm breit) haben. Dieser muss durch die Rückwand gesteckt werden und in das Zahnrad genau passen. Die Pfeile zeigen auf die Einsparungen für den Schraubenzieher.**) 

*) Das hat sich inzwischen geändert, zumindest gibt es jetzt Bilder davon
**) Nachtrag: Es wurden auch zwei Scheiben mitgeliefert, womit die Unterschiede zwischen Plastik und Metallspulen ausgeglichen werden konnten. 

 Weitere interessante Möglichkeiten bietet die Multiplay Buchse. Hier liegt bei Monobetrieb (Spur 1/4 oder Spur 3/2) immer, auch bei Aufnahme, das Wiedergabesignal der jeweils anderen Spur. Damit ist die Möglichkeit für Duo- und Multiplay gegeben. Natürlich ist das Umstecken der Kabel etwas umständlich, aber wer es unbedingt machen will, wird sich über diese Möglichkeiten wohl eher freuen, als sich darüber zu ärgern.

Die N7150 verfügt über keine DIN Buchse mehr. Dafür gibt es aber den zweiten Cinch Eingang (Line In 2). Dieser ist für den DIN üblichen Pegel ausgelegt und kann mit einem Adapterkabel (DIN zu 4 x Cinch) ohne Widerstände problemlos mit einer DIN Buchse eines entsprechenden Verstärkers verbunden werden. 

Der Blick in das Innenleben zeigt wenig Metall.

Antrieb ohne Riemen, die Motoren treiben die Spulenteller über Zahnräder an. Die Bremsen halten die Spulen auch Netzausfall sicher an.

 Die Köpfe sind recht beständig.

Hier ist der Antriebsblock (lt Philips: "Starres Spritgusschassis") zu sehen. Darauf befinden sich Capstan & Motor, Köpfe, Andruckrolle, Bandführungen, Servomotor, Exzenterrad, rechter Fühlhebel. 3 Schrauben verbinden das Ganze mit dem Gehäuse.  Die Kabel sind gesteckt. Bei einem eventuellen Ausbau muss man sich die Stecker aber unbedingt genau merken, bzw. vorher gute Bilder davon machen.

Die Servomechanik wird von einem kleinen Motor in Bewegung gesetzt. Er dreht über eine Untersetzung, ein Exzenterrad. Dieses hat 3 Bereiche. Im ersten werden die Bremsen abgehoben (Umspulen), der zweite Teil drückt die Andruckrolle hoch (Pause), die dann zuletzt an den Capstan gedrückt wird (Play). An dem Exzenter ist ausserdem ein Schleifkontakt angebracht, der auf einer Platine mit vielen Kontaktflächen läuft. Das Ganze dient als Positionsgeber für die Steuerelektronik des Servomotors. Eine Feinheit: bei Netztausfall, fährt die Andruckrolle noch bis zur Pausenstellung zurück und schützt sich dadurch vor Deformation. Weil die Andruckrolle bei Pause nur ein wenig vom Capstan absteht (sie geht nicht in die Ruheposition zurück) , ist ein schneller Übergang zu Play möglich.  

Der Capstanmotor ist ein DC Motor mit eingebautem Tachogenerator. Er treibt über einen Riemen das Schwungrad aus Kunststoff an.  

Die N7150/N7300 sind ungerechter Weise, vieler TB Sammler Stiefkinder. In erster Linie werden sie wegen des vielen Plastiks abgelehnt. Dabei sind es Maschinen, die wenig Probleme machen und recht gut laufen. Nur bei eventuellen Raparaturen sollte man sehr darauf achten, nichts abzubrechen.   

Und hier nochmal alles zusammengefasst:
  


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