FAQ - Frequently answered questions - häufig gestellte Fragen nebst Antworten

Allgemein: wenn's mit Aufnahmen und Wiedergaben nicht so gut klappt, sollten zunächst die bandführenden Teile und die Tonköpfe gereinigt werden. Eine schlechte Wiedergabe bei einer eigentlich guten Aufnahme kann z.B. auf einen Schmutzpartikel im Intimbereich des Wiedergabekopfes hindeuten.

- Kann man 1/4-Spur-Bänder auf 1/2-Spur-Maschinen abspielen und umgekehrt?

Bei einem Halbspurband ist die obere Hälfte für den einen, die untere Hälfte für den zweiten (Stereo-)Kanal gedacht. Diese beiden Spuren liegen beim Viertelspurband (nahezu) im gleichen Bereich, nur sind diese Spuren halb so breit. Es gibt nämlich noch die beiden Spuren für den entgegengesetzten Betrieb. Dummerweise liegt aber jeweils eine Gegenspur zusammen mit einer Vorwärtsspur gemeinsam im Bereich einer der Spuren des Halbspurbandes. D.h. man würde sowohl einen Kanal der Vorwärtsspur, als auch einen Kanal der Gegenspur hören. Ein Halbspurband kann jedoch problemlos, wenngleich mit einem Verlust an Klangqualität, auf einem Viertelspurgerät abgespielt werden.

- Werden noch Bänder hergestellt?

Ja, z.B. BASF oder Maxell stellen noch Bänder her. Allerdings verweigern kleinere Händler häufig die Bestellung, da es sich nicht mehr lohnt. Versucht's mal bei Conrad-Electronic, bei www.bluthard.de usw.

- Gibt es noch Ersatzteile, z.B. Riemen?

Ersatzteile sind sehr schwer zu bekommen. Revox bzw. Studer liefern noch eine Menge. Tandberg liefert sogar an private Leute. Riemen sind kaum zu bekommen.

Alternativ kann man Riemen selbst erstellen: im Baumarkt sog. O-Ringe kaufen, auf richtige Länge zuschneiden und mit Superkleber verbinden. Achtung: Schneiden wie Cuttern, also schräg anschneiden, um so größer wird die Verbindungsfläche.

Oder probiert es mal bei PAVLEK, die Riemendatenbank mit Bestellfunktion

- Ein Geraet kann seine Andruckrollen nicht ganz hoch fahren

a) Z.B. bei der großen Sony muss die Mechanik regelmaessig geschmiert werden (siehe Betriebsanleitung)

b) Z.B. bei der Akai GX 77 muessen 18 cm-Spulen mit genuegend Bandmaterial verwendet werden, kleine Spulen koennen nicht betrieben werden

c) Viagra verabreichen :)

- Geraet faehrt manchmal an, manchmal nicht

a) Besonders bei Japanern gibt es Bandueberwachungsfunktionen, die zumindest in einem Schalter am rechten Fuehlhebel zu finden sind. Ist dieser Hebel nicht genug gespannt, weil das Band nur lose eingelegt wurde, so geht das Geraet davon aus, dass kein Band eingelegt ist und faehrt nicht an. Passiert das oefters, sollte man die Bremsen des Geraetes auf Vordermann bringen (lassen).

b) Bei neu erworbenen Geraeten sollte man den Bandweg ueberpruefen, evtl. ist das Band falsch eingelegt (z.B. Revox)

c) Riemen könnten austauschwürdig sein

d) Rutschkupplungen prüfen

- Geraet startet nicht

a) wie vor ist die Bandlaufueberwachung der Meinung, es liege kein Band an

b) Geschwindigkeitsumschalter ist nicht eingerastet

c) Das Kontaktband/die Schaltfolie liegt vor den Tonköpfen

d) 'Cue'-Knopf eingerastet

- Geraet sperrt alle Laufwerksfunktionen

a) bei den Telefunken M2000/3000/3002 die Sicherungen auswechseln

b) eine Taste ist noch arretiert

c) das Geraet hat einen eingebauten Verstaerker und das Laufwerk wurde abgeschaltet (B&O Belcanto, Philips N4515, N4506, N4422 usw.) - entsprechenden Schalter suchen und Laufwerk wieder einschalten!

d) evtl. ist ein Riemen gerissen

e) alle Gelenke schmieren

f) bei vorh. Elektromagnet: Kontaktspray verwenden und öfter mit der Hand nachhelfen, bis es wieder geht oder die evtl. vorgelötete Schutz-Diode prüfen

g) Band nicht straff genug eingelegt

h) zu starke Lichtquelle irritiert die optische Bandendabschaltung

- Spulen schaben auf der Frontplatte

a) Frontplatte korrekt einsetzen bzw. ordentlich festschrauben

b) Spulen verbogen?

c) Die Teller können zumeist in ihrer Höhe eingestellt werden

d) Filz auf Teller legen, dann Spule drauf. Dadurch liegt die Spule hoeher und schabt nicht mehr, aber die Tonkoepfe muessen meist neu justiert werden.

- Umspulen geht zu langsam

a) Riemen austauschen

b) Bei den meisten europaeischen Firmen gibt es keine Bandlaufueberwachung. Hier kann man das Band direkt von Spule zu Spule fuehren, ohne es an den Tonkoepfen vorbeirauschen zu lassen. Beim Umspulen lassen sich dann ordentliche Geschwindigkeiten erzielen (Philips N45xx und N44xx u.a., Saba usw.)

c) Bremsen werden nicht mehr richtig entriegelt bzw. sind festgefahren o.ae.

d) Band nicht mehr in Ordnung oder ungeeignet, bitte unter diesem Thema hier nachschlagen

e) Gerät zum Tierarzt bringen und auf Spulwürmer checken lassen

- Geraet gibt keinen Ton von sich, Kopfhoerer und Output sind tot

a) Bei Geraeten mit Hinterbandkontrolle ist die Hinterbandkontrolle eingeschaltet: bitte ausschalten.

b) Spurwahlschalter nicht eingerastet oder falsch eingestellt

c) Die Output-Lautstaerke ist ueber einen Regler einstellbar. Evtl. befindet sich der Regler auf der Geraete-Rueckseite. Regler hochdrehen!

d) Regler (besonders Schieberegler) arbeitet nicht mehr einwandfrei. Vorsicht: nur im Notfall Kontaktspray verwenden und dann auch nur ganz schwaches, da die Gleitschmierschicht sonst beschädigt werden könnte.

- Aussteuerungszeiger klemmt manchmal

a) besonders bei Uher gesehen: Aussteuerungsinstrument ist nicht genau in Waage bzw. muß etwas anders liegen. Mit etwas Pappe/Papier VU-Meter auf neuer Position festklemmen

b) Instrument wurde erheblich uebersteuert - versuchen, zu reparieren (evtl. von einem Optiker) oder Instrument erneuern

- Bandsalat, rechter Teller faehrt wohl zu langsam oder steht

a) Riemen fuer Capstan-Welle austauschen

b) Capstan-Welle und Andruckrolle sowie die gesamte Bandfuehrung und die Tonkoepfe reinigen

c) Elektronisches Problem => Werkstatt, vermutl. liegt der typische Ueberhitzungsfehler vor, wird meist teuer

d) Bei Profi-Geraeten (z.B. Revox) gab es eine Funktion zum Abschalten des rechten Wickeltellers - diesen einfach wieder einschalten!

e) Bei Autoreverse-Geraeten: passiert dies nur in eine Laufwerksrichtung, sollte die Justage der Bandfuehrung ueberprueft werden.

f) Die Bremse bzw. das Lager des rechten Tellers ist festgefahren oder der rechte Teller dreht durch

g) Rutschkupplungen überprüfen

h) Startfunktionstaste hat einen Wackelkontakt

- Band wird geknittert oder Wiedergabe wird teilweise dunkler

a) Bandfuehrung reinigen und gfs. neu justieren

- Geraet verweigert die Aufnahme

a) Loeschschutzfunktion des Geraetes wurde mittels Schalter aktiviert

b) Blindstecker/Brücke/Jumper fehlt hinten in der Anschlußleiste

- Kein Bild, kein Ton...

a) Oftmals haben Geraete aus Japan und Geraete aus den 60er und 50er Jahren nur sehr einfache Netzstecker ohne Schutzkontakt, die evtl. keinen Kontakt mehr in der Steckdose herstellen koennen. Stecker austauschen!

b) Hauptsicherung austauschen

c) Elektronisches Problem => Werkstatt

- Schreckliche Geräusche schon im Standbetrieb

a) Gerät steht nicht optimal. Eine geringfuegige Aenderung im Neigungswinkel kann einen Teil der Geraeusche beseitigen

b) Bei aelteren Geraeten sind es zumeist Lagerschaeden => Werkstatt

c) Geraet oeffnen: evtl. kommen bewegten Teile wie Riemen oder Treibraeder in Kontakt mit anderen Teilen, evtl. schleifen diese Teile auch. Hier muß neu justiert werden. Oftmals kann auch ein schlaffer Riemen fuer Geraeusche sorgen. Den vorherigen Satz bitte zweimal lesen :))

d) Bandweg pruefen / neu justieren, Spulen prüfen / tauschen

e) z.B. bei Uher: Reibrad zu hart bzw. unförmig. Hier hilft vorsichtiges Schleifen bzw. ein Tagesbad im Walzenreiniger.  

- Geraet quietscht beim Start-Betrieb ohrenbetaeubend

a) zumeist falsches Bandmaterial verwendet. Bandmaterial ist z.B. back-coated (Rueckseitenbeschichtet) oder ein Billigprodukt. Unbedingt Band wechseln!

b) Abstimmung im Geraet stimmt nicht mehr: es wird fast mehr gezogen als abgewickelt. Geraet neu justieren evtl. Werkstatt aufsuchen

c) Bandführung und Tonköpfe total verdreckt -> reinigen

d) Das Quietschen entsteht durch zu hygroskopische Bandbeschichtung, d.h. manche Bänder nehmen im Laufe der Jahre Feuchtigkeit auf, werden dadurch klebrig und wollen an der Kopfoberfläche anhaften. Das führt dann zu ruckartiger Bewegung, die sich durch mechanisches Quietschen äussert. Da sich ferner das Band beim Ruckeln mit erhöhter Geschwindigkeit bewegt, werden auch erhöhte Spannungen im Kopf induziert, sodass gräßlich übersteuerte und ebenfalls mit Quietschen überlagerte Tonsignale entstehen. Abhilfe schafft hier nur das Kopieren des Bandes auf frisches Material. Für eine letzte, quietschfreie Wiedergabe sollte das Originalband einige Stunden bei 60 Grad Celsius getrocknet werden und direkt anschliessend kopiert werden.

Evtl. handelt es sich um Polyurethan-Trägerschichtbänder. Auch hier ist ein Backen möglich. Um ein solches Band noch abspielen zu können, sollte bei einer großspuligen Maschine auf kleine Spulengröße geschaltet werden, um den Bandzug zu verringern. Bei der Revox B77 sollte man die rechte Umlenkrolle durch eine bewegliche (wie es die linke ist) ersetzen. Auf die große Spule sollten dann ca. 500 Meter neues Band, dann das Altband drauf, die andere Spule sollte ebenfalls 500 Meter Neuband bekommen. Dadurch liegt das Altband ziemlich in der Mitte und erhält ausgeglichene Zug- und Haltekräfte.

- Geraet geht aus unerklaerlichen Gruenden von alleine auf STOP

a) Das Geraet verfuegt ueber eine Ultraschallfernbedienung und ein Geraeusch, z.B. ein pfeifender Heizkoerper, bewirkt zufaellig eine Schaltfunktion

b) Lichtblitze irritieren die Lichtschranken im Geraet (Revox B77)

c) Hitzeschaden im Geraet, einige Bauteile werden zu heiss, das Geraet schaltet sich dann ab

- Probleme mit dem Bandmaterial

Entgegen den vollmundigen Behauptungen in der Literatur der 40er und 50er Jahre, wonach Magnettonbänder beliebig oft bespielt und wiedergegeben werden können ohne jeglichen Qualitätsverlust, nagt an jedem Band der Zahn der Zeit. Das ist besonders für die nicht weniger empfindlichen Tonköpfe wichtig. Bänder, die nicht sauber rund, sondern eher wellenförmig auf einem Band sind, Bänder die stinken, Bänder deren Oberfläche abgefressen oder eingefranst aussieht und Bänder die einen hohen Staubbelag aufweisen, sollten umgehend entsorgt werden! Oftmals ist auch die falsche Lagerung des Bandmaterials für den vorzeitigen Verschleiß verantwortlich: Keller- und Garagenräume sind absolut ungeeignet! Niedrige Temperaturen und hohe Luftfeuchtigkeit fördern den Bandzersetzungsprozess. Hohe Temperaturen sind ebenfalls Gift: das Band wird gedehnt und wellt sich zu den Außenseiten hin. Außerdem sollte Bandmaterial immer senkrecht stehen und niemals liegen. Ich hatte einen Test gemacht und mehrere identische Ampexbänder waagerecht und senkrecht für über 10 Jahre unberührt in einem Schrank gelagert. Während die senkrecht gelagerten noch im guten Zustand waren, konnte die waagerecht gelagerten sofort entsorgt werden. Das Band war gewissermaßen 'scheibchenweise' runtergerutscht, die Ränder verknickt usw.

Neben diesen fast natürlichen Verfallsursachen gibt es auch unnatürliche: Ende der 70er Jahre begann unter den Bandherstellern der Kampf um's Überleben und der Vormachtstellung. Neue Bandsorten wurden entwickelt, neue Beschichtungen erprobt. Darunter sind leider einige, die relativ früh Zersetzungen zeigten. Darunter fallen Marken wie BASF, REVOX, AGFA und SCOTCH (natürlich nicht alle Sorten). Hingegen haben die japanischen Hersteller weder bei den Musikkassetten noch bei den Tonbändern irgendwelche Erscheinungen dieser Art gezeigt (Ausnahme SONY, da sieht es übel aus). Die vorgenannten Firmen hatten natürlich nicht alle Bänder einer Serie mit ungünstigen Stoffen versehen, jedoch kann ich keine genauen Typenangaben machen. Revox, Agfa und Scotch experimentierten mit Polyurethan, einem halbbiologischer Stoff (Harngruppe). Dieses Material finden wir in einigen Schaumstoffsorten wieder - aha! Wer hat schon mal den Deckel eines alten Röhrengerätes hochgehoben und darunter die zwei Schaumstoffklemmer angefaßt, die die Spulen im Zaum halten sollen? Die zerbröseln einem buchstäblich in der Hand. Die mittlere Verfallszeit von verarbeitetem Polyurethan liegt bei ca. 10 - 20 Jahren. Bänder, die diesen Stoff enthalten, sollten deshalb vor Feuchtigkeit und Kälte besonders geschützt werden. der Bandverfall äußert sich einerseits durch schmierige Ablagerungen an den Bandführungselementen, andererseits durch häufiges Bandreissen gepaart mit erhöhten Ablagerungen (BASF). Im letzteren Fall liegt vermutlich ein ganz anderes Material vor - BASF verwendete m.W. kein Polyurethan. Wertvolle 'Polyurethan'-Bänder können vom Verfallsverursachendem Wasser durch Backen befreit werden. Das Backen sollte man nur im äußersten Notfall wagen. Rezept: Temperaturen von 40 bis 60 Grad Celsius wählen und keine Spulen - am besten nur ein Metallteller als Boden - verwenden. Die Zeit ist besonders kritisch. Im Regelfall sollten 5 bis 10 Minuten ausreichen. Tests gestalten sich schwierig, da es ein großer Unterschied ist, ob man nur einen Streifen Band in die Röhre schiebt oder ein komplett aufgewickeltes Band nimmt. Wer es aber mit dem Backen probieren will, der sollte zumindest als erstes Band nicht gerade das wichtigste backen.

Vorsicht ist geboten, wenn ein Tonbandgerät nach längerer Zeit des Stehens wieder in Betrieb gesetzt werden soll: das Band könnte derart an den Führungselementen kleben, daß es hier zu technischen Problemen kommen kann, daher kurz mit der Hand den freien Lauf der Spulen und des Bandes kontrollieren.

Um ein defektes Band noch abspielen zu können, sollte bei einer großspuligen Maschine auf kleine Spulengröße geschaltet werden, um den Bandzug zu verringern. Bei der Revox B77 sollte man die rechte Umlenkrolle durch eine bewegliche (wie es die linke ist) ersetzen. Auf die große Spule sollten dann ca. 500 Meter neues Band, dann das Altband drauf, die andere Spule sollte ebenfalls 500 Meter Neuband bekommen. Dadurch liegt das Altband ziemlich in der Mitte und erhält ausgeglichene Zug- und Haltekräfte.

- Wiedergabe klingt nicht besonders gut

a) Bandmaterial bzw. Bandsorte ungeeignet für das Gerät bzw. für die gewählte Betriebsart

b) zu viel Rauschen: Band zu oft überspielt, zu niedrig ausgesteuert oder Tonköpfe sind übermagnetisiert -> entmagnetisieren lassen

c) Band auf anderem Gerät aufgenommen: es gibt eine Differenz in der Tonkopf-Justage zwischen den beiden Geräten

- Wie reinige ich das Gehaeuse, die Regler usw.

Grundsaetzlich gilt: 99% aller silbernen Frontplatten, selbst bei den teureren Geraeten, sind nur lackiert. Ein scharfes Mittel wie Acethol, Metallpolitur usw. wuerde die Lackschicht entfernen, die Front wird unansehnlich grau. Optimal ist Fensterreiniger, der zu 50% mit Wasser verduennt ist, damit er keine Klebeschicht hinterlaesst. Tonkoepfe werden mit Wattestaebchen und Brennspiritus gereinigt. Ebenso metallene Bandfuehrungselemente und die Capstan-Welle. Die Andruckrolle und Plastikteile wuerden sich bei Kontakt mit Brennspiritus oder Reinigungsbenzin jedoch 'verändern' können - es wird dringend empfohlen, Walzenreiniger zu verwenden, wie er für z.B. Schreibmaschinenwalzen benutzt wird. Wird das Geraet nur noch zu Schauzwecken benötigt, kann die Reinigung der Andruckrolle mit z.B. Aceton erfolgen, da dieser eine Pechschwarze (jedoch meist kleinere) Andruckrolle hinterlaesst. Am einfachsten ist die Reinigung von Kunststoff: Kunststoffregler mit Riffeln oder z.B. die schicken weißen Scotchspulen mit ihren vielen kleinen Rillen drin reinigt man im Waschbecken mit Wasser, Seife und einer Handwaschbuerste. Holz wird mit Holzpolitur erst richtig schoen, schwarze Kunststoffdeckel koennen mit allerei Mittelchen aus der Autoabteilung eines Kaufhauses auf Vordermann gebracht werden: Cockpit-Spray, Tiefenreiniger und auch Stossfaenger-Spray (fast schon Lack). Risse in Kunststoff-Anzeigeinstrumenten und Hauben kann man mit einem Mittelchen von Conrad-Electronik flicken. Innen wird das Geraet mit einem feinen Besen oder Pinsel bearbeitet, waehrend ein Staubsauger den aufgewirbelten Dreck absaugt. Wirklich echte Metallteile (die meisten Schrauben) koennen mit Autochrompolitur bearbeitet werden. Profis zerlegen ein Geraet bis auf die letzte Schraube und geben alle Teile in entsprechende Reinigungsflüssigkeiten - nach dem Wiederzusammenbau das Schmieren/Fetten nicht vergessen!

- Wie ersetze ich die Beschriftung?

Wer kennt das nicht: ein Gerät seht wirklich gut aus, jedoch ist die Beschriftung zerkratzt oder bereits weg. Oftmals - leider nicht immer - kann man hier aber etwas machen und das sogar nahezu perfekt! Am besten geht es, wenn die ursprüngliche Beschriftung schwarz war und der Untergrund Metall in silber ist. Dann sollte man zunächst versuchen, ganz vorsichtig mit dem Fingernagel die letzten Reste der Beschriftung zu entfernen. Evtl. kann da ein bißchen Brennspiritus helfen, aber vorsicht: erst testen, ob die silberne Farbe leidet. Im Schreibwarenladen kann man von Edding oder Letraset sogenannte Transferfolie bzw. Tansferbuchstaben kaufen. Das sind einfach gesagt 'Rubelbuchstaben'. Es gibt verschiedene Schriftarten und Größen, im allgemeinen sollte man Helvetica mit 16 oder 18 Punkten Größe im Hause haben. Eine andere Lösung bieten die heutigen Drucker -> sie drucken auf Folie, die Folie wird dann auf die beschädigte Fläche geklebt. Der Drucker wird immer dann eingesetzt, wenn z.B. ein kompliziertes Firmenlogo ersezt werden muß.

- Das neu erworbene Gerät ist total verölt oder verteert

Besonders bei Sony und Philips, aber auch bei Andruckrollen aus alten Röhrengeräten tritt das Problem der 'Verteerung' auf: die Riemen bzw. Andruckrollen haben sich zersetzt, sind teilweise zähflüssig geworden und in das Gerät gelaufen. Im Regelfall standen die Geräte längere Zeit auf Dachböden oder in Garagen, wo die vermutlich im Winter zu niedrigen Temperaturen einen Zersetzungsprozeß eingeleitet haben. Oftmals ist es kaum möglich, diesen 'Teer' zu entfernen. Ich empfehle, mit einem scharfen Messer vorsichtig das wiedererhärtete Gummi zu entfernen, was besonders bei Kunststoffteilen wichtig ist. Ansonsten helfen kaum Mittelchen: Terpetin geht so gerade, Benzin evtl., andere Reiniger zeigen keine oder nur eine sehr geringe Wirkung. Ein Besucher dieser Seite empfahl Bremsenreiniger aus dem Autofachhandel, z.B. "Bräcleen" vom Hersteller CRC, wobei die Bestimmung des Herstellers zu beachten sind. Ich habe es noch nicht ausprobiert.

- Das Band kippt bei Start nach einiger Zeit einfach nach hinten oder vorne weg und es entsteht Bandsalat

a) Tonwelle, Gummiandruckrolle total verdreckt

b) Bandführung nicht richtig justiert

c) Band ist verwellt bzw. älter. Empfindlich reagieren die Reverse-Geräte von Teac (z.B. X-1000 R und X-2000 R) im rückwärtigen Betrieb - oftmals ist dem Band sein Alter kaum anzusehen.

d) die Zug- bzw. Wickelkräfte stimmen nicht mehr. Es gibt sogar Fälle, wo das Fehlen eines Zählwerkriemens zu o.g. Effekt geführt hat, weil die damit verbundene Bremswirkung fehlte. Allerdings gibt es dann auch anderswo noch Problemstellen. Bei Geräten mit Bandzugfühlhebeln, also beweglichen Umlenkrollen, sollte man beim Betrieb mit der Hand versuchen, diese Hebel ein wenig nach unten oder oben zu schieben. Wird dadurch das Problem beseitigt, so kann innen eine ausgeleierte Feder die Ursache sein.

- Es brummt

a) Das Tonbandgerät brummt seit heute: bei einem Röhrengerät sollten die Röhren überprüft werden. Wurde das Gerät vielleicht unfachmännisch geöffnet/geschlossen? Manchmal sind falsch verlegte Kabel im Inneren Ursache für eine Brummeinstreuung.

b) Ein neues Gerät innerhalb der HiFi-Anlage verursacht einen Brummton. Oftmals hat es mit mit der Kombination von Geräten ohne und mit Schutzerdung zu tun. Um Himmels Willen hier aber nicht die Erdung entfernen, auch wenn das der einfachste Weg wäre. Hier sollte ein Fachmann mit der Sache betraut werden.

c) Schlecht abgeschirmte Kabel bzw. defekte Kabel

d) Der kleine Mann im Ohr ist sauer

- Motor bzw. Teller dreht sich nicht

Natürlich kann hier ein schwieriges technisches Problem die Ursache bilden bzw. es handelt sich um eine hochwertige Maschine, wir gehen aber einmal vom einfachen Fall aus: der Motor hat sich festgefahren in einem simplen Heimkoffer. Um den Motor wieder flott zu bekommen, hilft man ihm auf die Sprünge: man dreht den mit ihm verbundenen Teller per Hand, gewissermassen, um ihn 'anzuwerfen'. Manchmal sind die Teller erst mit dem Motor verbunden, wenn man eine Umspultaste gedrückt hat. Auf jeden Fall, sollte man den Motor einmal in Öl 'baden' und immer wieder per Hand drehen.

- Kratzende Potis/Drehregler bzw. Schalter mit Kontaktproblemen

Hierbei hilft endgültig und für immer das Wundermittel Ballistol, ein Waffenöl, das man in jedem Waffengeschäft kaufen kann, man kann es auch bei Conrad-Electronic im Modellbaubereich finden. Besonders praktisch in der Sprühdose mit Sprühröhrchen. Satt, aber nicht maßlos in das Poti bzw. den Schalter einsprühen, mehrmals Schalter bzw. Poti betätigen und dann nochmals nachsprühen. Überschüssiges Öl mit Baumwollappen abwischen. Achtung: kein Ballistol an Netzschalter und Gummiriemen bzw. Gummireibräder kommen lassen! Hat die Potis und Schalter  einer A77, einer RS 1700 und etlichen Marantz Receivern und Braungeräten langjährig geheilt. Wirkt übrigens auch Wunder bei Holzzargen, die nach Einölen mit Ballistol wie neu aussehen.

- Die Tonköpfe sind abgeschliffen, was tun?

Hierzu gibt es einen ausführlichen Extratext, klicke bitte hier!

- Gerät arbeitet einige Zeit und stellt sich dann ab

Natürlich können auch hier verschiedene Ursachen vorliegen. Im konkreten Fall reichte die Schmierung der beweglichen Umlenkrollen nicht aus, so daß es zu einem Abbremsen des Gerätes kam, was dieses so leidlich ausglich, bis es ihm 'zu viel wurde'. Natürlich kann in anderen Fällen auch eine mangelnde Schmierung anderer beweglicher Teile inkl. der Motoren vorliegen.

- Motor steht still

Im vorliegenden Fall war der Motor im Laufe der Zeit und durch die lange Standzeit des Tonbandgerätes in einer Garage festgefahren. Am besten wird der Motor komplett ausgebaut und für mehrere Tage in ein Ölbad gelegt. Hierzu sollte ein sehr dünnflüssiges Öl verwendet werden, um einen Reinigungseffekt zu erzielen. Der Motor sollte dabei immer wieder per Hand gedreht werden.
Die grundsätzliche Funktion eines Motors kann relativ einfach mit einem Trafo geprüft werden, der direkt mit den beiden Anschlüssen des Motors gekoppelt wird. Im Regelfall liegen kleine Motoren bei 6 V, 9 V oder 12 Volt, größere können über 20 V haben. Der Einfachheit halber verwende ich bei kleinen Geräten ein oder 2 Stück 4,5 V Flachbatterien, weil sich diese so schön provisorisch anschließen lassen.

- Der Kolben klingelt

Schon im Standbetrieb hört man eine Art Klingeln - so als würde eine Spielzeugglocke angeschlagen. Im Regelfall liegt ein Lagerschaden bzw. eine Dejustage im Bereich Tonwellenschwungmasse vor - beliebt ist auch eine Gummiantriebsrad, dass eine Unwucht aufweist und die Schwungmasse antriebt (Uher). Da es sehr viele verschiedene Lagerarten und Fehlerformen gibt, hier nur eine Auswahl: die Schwungmasse schleift irgendwo an Metall, was das Klingeln verursacht, sie muß etwas höher liegen. Manche Wellen sind per Imbusschraube höhenjustiert. Auch kann die Lagerflüssigkeit weg sein, was ein Absenken der Schwungmasse zur Folge hatte. Häufig ist auch ein zerbröseltes Lager die Ursache. Z.B. bei Uher: Reibrad zu hart bzw. unförmig. Hier hilft vorsichtiges Schleifen bzw. ein Tagesbad im Walzenreiniger.  uvm. - Im Falle einer klingelden Uher ist zumeist das Antriebsrad der Schwungmasse mit einer Unwucht versehen, was leicht passiert, wenn das Gerät zwar ausgeschaltet wurde, es sich jedoch noch auf Pause oder Start befand - so drückt die Gummiwalze permanent an die Schwungmasse und verformt sich leicht. Hier hilft der Ausbau des Reibrades, vorsichtiges Schleifen, um die Unwucht zu entfernen und anschliessender Wiedereinbau.

- Gerät nimmt nicht auf oder gibt nicht wieder oder tut dies nur auf einem Kanal

Dies muß kein technischer Mangel sein. Wenn es sich um ein japanisches Fabrikat handelt, so empfehle ich dringend jedwedes logisches Denken einmal abzuschalten, das kann bei der richtigen Bedienung helfen. Grundsätzlich gilt: die evtl. vorhandenen DIN-Buchsen für Ein-/Ausgang sind zumeist nicht allzu 'laut', Cinchverbindungen sind fast immer besser. Bei manchen Geräten z.B. wird die Aufnahmeaussteuerung bei DIN-Buchsen-Verwendung mittels MIC-Drehreglern durchgeführt! Einige Geräte haben wundersame Tandemdrehregler: hier sitzen MIC links und LINE links aufeinander, so wie MIC rechts und LINE rechts aufeinander sitzen - das kann verwirren und zur Fehlbedienung führen...

- Wiedergabe verzerrt

a) Aufnahme zu stark ausgesteuert

b) gealterte Röhren

c) schadhafte Widerstände/Transistoren

- Wozu dienen die Andruckfilze?

Viele Tonbandgeräte besitzen Andruckfilze, die das Band bei Aufnahme/Wiedergabe an den Tonkopf pressen - bei Kassettenrekordern ist der Filz bereits in die Kassette integriert. Einige Tonbandgeräte, wie z.B. die letzten 2 Modellreihen von Philips, lassen den Filz wahlweise zuschalten. Der Spalt des Aufnahmekopfes, denn um diesen geht es ganz besonders, ist mit bloßem Auge nicht sichtbar. Es geht also um µm. Um gerade aber im Hochtonbereich das Könnendes Aufnahmekopfes voll auszunutzen, hilft der Filz, denn er presst das Band noch etwas näher an den Spalt. Bei rückseitig beschichteten Bändern kann jedoch der Betrieb mit dem Filz zu Problemen führen.

- Wie reinige ich Bänder?

Bereits in den 60er Jahren gab es als Zubehör für das Tonbandgerät allerlei Reinigungsutensilien, darunter die relativ beliebten Reinigungsumlenkrollen. Es handelt sich abei um eine Anordnung von Rollen, die mit Stoff bespannt sind. Dieses 'Gerät' wird auf das Tonbandgerät geklebt, praktisch in den Bandpfad. Das Band wird dann, wenn es gereinigt werden soll, durch diese Rollen geführt. Die Rollen konnten ausgewechselt werden. Im Jahr 2002 erbrachte eine Anfrage beim BASF-Nachfolger EMTEC folgende Antwort zu diesem Thema: man solle ein weiches Wildledertuch in viele Streifen schneiden (je ca. 2 x 4 cm), einen Streifen zwischen Daumen und Zeigefinder nehmen und das Band dazwischennehmen bei gleichzeitigem schnellen Umspulen. Selbstverständlich ist hier Vorsicht geboten, da Verletzungsgefahr besteht! Die Streifen sollen häufig ausgewechselt und der Umspulvorgang mehrmals wiederholt werden. Die Streifen dürfen dabei das Band nur berühren, auf keinen Fall darf Druck ausgeübt werden, dies könnte das Band evtl. dehnen oder zu einer Gefahrenquelle werden.

- Meine Maschine spult zu langsam um, trotz neuer Riemen scheint sie kraftlos

Die meisten riemenangetriebenen Tonbandgeräte erlauben einen direkten Bandtransport von Spule zu Spule, ohne das Band an den Tonköpfen und Umlenkrollen/Fühlhebel vorbeizuführen, gfs. kann man mit den Händen Schaltkontakte etc. betätigen, um den Umspulvorgang zu erzwingen. Spult die Maschine nun ordentlich schnell und kräftig, dann sollte man das Problem, also das, was das Gerät ausbremst, im übrigen Bandweg suchen. Die Philips 4504/4422/4506/4515 usw. z.B. haben alle 'eckig geschliffene' Fühlhebel, das Band wird hier nicht nur abgefräst, sondern regelrecht festgehalten. Wer dazu fähig ist, schleift das oder bastelt sich eine Kappe o.ä. Wer hier praktikable, einfache Lösung hat, die den vielen Philips-Fans helfen kann, möge sich bitte melden!!!

- Die Maschine wird nach längerem Betrieb sehr warm

Wenn insbesondere ältere Maschinen nach +/- langer Spieldauer sehr warm werden sollte mal der Kompensationskondensator überprüft werden. In aller Regel hat dieser sein Leben sprich seine Kapazität verloren bzw. zieht zuviel Reststrom. Beides normale Alterung; führt in jedem Falle dazu daß der Motor nicht rund läuft. Der Effekt tritt zuweilen auch erst nach einiger Zeit auf, verbunden mit deutlich ansteigenden Laufgeräuschen. Durch das fehlerhafte Magnetfeld steigt die Stromaufnahme des Motors an und das wiederrum führt zu der übermäßigen Erwärmung. Der Ersatztkondensator sollte in jedem Falle ein Markenfabrikat sein, Spannungsfestigkeit mind. 350V~ und in der Kapazität nicht wesentlich größer als der Originalwert. Wenn die Kompensation wieder korrekt funktioniert geht plötzlich auch die Maschine schön leise und spult wieder kraftvoll um. Dann macht auch ein 24h Dauerlauf keinerlei Temperaturprobleme mehr.



Im übrigen gilt, dass die meisten Tonbandgeräte in Bewegung gehalten werden sollten, ganz nach dem Motto:

Bandmaschinen leben länger
mit Musik!