Riemenwechsel an der Philips N4450

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Ganz am Anfang muss der Netzstecker gezogen werden. Dazu bitte das ganze Netzkabel verfolgen und auch wirklich sicher sein, dass der richtige Stecker gezogen wurde!

Danach bitte erst zu Ende lesen und dann erst schrittweise den angeführten Punkten folgen:

Dieser Text ist für "nicht Fachmänner" vorgesehen. Solche, die es doch sind, werden diese Anleitung sowieso nicht brauchen. 
Die, die sich an diese Arbeit machen wollen, sollten es sich auch zutrauen. Für auftretende Schäden kann ich natürlich nicht aufkommen. Ansonsten aber stehe ich jederzeit gerne für Fragen bereit,

Bevor es losgeht sollte man über das nötige Werkzeug, was eigentlich jeder haben sollte, verfügen:

 Los gehts:

  1. Rückwand abschrauben, dazu müssen die 5 leicht sichtbaren Schrauben daran gelöst werden.
  2. Netzkabel durch die Öffnung an der Rückwand durchziehen und diese beiseite legen. So ist man dann auch sicher, dass der Netzstecker gezogen wurde. Vorsicht, dass man nicht selber oder jemand anderes auf die, beiseite gelegte Rückwand treten (oder sich darauf setzen) und sie zerbrechen kann.


  3. Mit Ruhe einen Blick in das Gerät werfen und die Schwungräder (Capstan-die grossen beiden Räder), den Bügel (B), der diese hält, die Kabel von den Köpfen (D und E), die Motorplatine (G), das Steuermodul (J), sowie die Schrauben (H und K-auf Bild 2), die alles das fest halten, ansehen. Die ersten beiden Bilder werden dazu behilflich sein. Je länger man als "Nichtprofi" hinschaut, desto einfacher wird alles aussehen. Der Rimen ist mit der roten Linie angedeutet.



    Für neuere Versionen dieses Bügels bitte hier klicken

  4. Die Kopfkabel (D und E) sind irgendwie auf dem Bügel befestigt. Hier ist ein Kabelbinder (C) dafür benutzt, es kann aber auch anders sein, z.B. ein bischen Klingeldraht. Die Kabel können da einfach herausgezogen werden.
  5. 2 Schrauben (K), die den Bügel (B) für die Schwungräder halten, ganz heraus drehen. Dabei den Bügel mit der Hand festhalten. Danach kann der Bügel ganz herausgenommen werden. Die (mit grosser Wahrscheinlichkeit) herunter gefallene(n) Schraube(n) unbedingt aufsammeln.
  6. Es wäre jetzt empfehlenswert, die Wellen der Schwungräder zu ölen. Wer sich dazu nicht traut, kann es zur Not auch lassen, denn dazu müssen die Schwungräder ausgebaut werden. Wer das nicht will, der gehe bitte weiter zu Punkt 11. Die Schwungräder können, mit etwas Kraftanwendung, nach Hinten herausgezogen werden. Auf der Oberseite sind je ein (roter) Kunststoffring (P) auf die Wellen gesteckt, sie sollen verhindern, dass Öl aus den Lagern zu den Andruckrollen und zum Band gelangt und sitzen sehr fest. Das ist der Grund für das schwere herausziehen der Schwungräder. Um diese Ringe zu sehen, müssen beide Kopfabdeckungen (auf der Vorderseite) abgenommen werden. Zwei Bleche (M) erschweren das hantieren, sie können leicht abgeschraubt werden. 


  7. Auch auf der Unterseite befindet sich  je ein (kann aber auch doppelt sein), ziemlich dünner Kunststoffring (R). Diese sind gegen das scheuern der Schwungräder auf den Lagern und deswegen wichtig. Also vorsicht, auf keinen Fall verlieren. Die Ringe (R) können sich beim Ausbau sowohl im Schwungrad befinden, als auch auf dem Lager kleben. also gut nachsehen.
    Besser ist es auch, sowohl die Schwungräder, als auch diese Ringe (R) nicht zu verwechseln.


  8. Jetzt müssen die Riemenlauflächen und die Wellen gut gereinigt werden. Dazu eignet sich am besten Spiritus oder Alkohol. Auch der Nagellackentferner der Gemahlin ist hierfür geeignet, den dann aber nicht mit den Kunsstoffringen in Berührung bringen! Auf keinen Fall dürfen die Flächen zerkratzt werden, also nichts hartes (Schraubenzieher, Metallbürste) benutzen! Auch keine Scheuer- oder Poliermittel verwenden!
  9. Jetzt 2 (!) Tropfen Öl auf die Wellen tropfen, etwa 1 cm vom oberen Wellenende. Hat man kein Maschinenöl zu hause, kann man auch zur Not den Ölstab vom Auto herausziehen und das hierdrauf verbleibende Öl verwenden. Niemals zuviel Öl verwenden. Wurde doch gepanscht, vor dem Einbau unbedingt wegwischen.
  10. Danach Schwungräder wieder hineinstecken. Die inneren Ringe (R) nicht vergessen. Beim Hereinschieben müssen die oberen Ringe (P) wieder aufgesteckt werden. das geht nicht wenn die Schwungräder ganz hineingesteckt sind, also müssen sie schon "auf halbem Weg" drauf. Dazu kann eine Pinzette von Vorteil sein. Eventuell die Gemahlin darum bitten, aber Vorsicht, eine solche Pinzette geht ganz leicht kaputt und ist dann nicht mehr für das Hermachen der Augenbrauen gut, was wiederum in ehelichem Ärger ausarten kann. Die Ringe (P) nicht ganz reindrücken, das erschwert das Auflegen der Riemen.
  11. Die Antriebswelle auf dem Motor ist ohne Ausbau dessen kaum zugänglich. Deshalb muss der Motor  ausgebaut werden. Er bildet mit der Platine, unter die der eigentliche Motor aufgelötet ist, und dem Montageblech eine Einheit, die nicht weiter zerlegt werden soll. So sieht der komplette Motor aus, wenn er ausgebaut ist. Der braune Ring unter dem Antriebsrad ist ein Magnet. Der kleine Magnetkopf am oberen Bildrand ist ein Löschkopf aus Philips Cassetten Recordern und  "tastet" die Umdrehungsgeschwindigkeit des Motors ab. Die dahinter geschaltete Elektronik (auf dem Steuermodul J) vergleicht Ist- und Sollgeschwindigkeit und regelt dementsprechend die Spannung des Motors. Vorsicht beim Hantieren mit dieser Einheit, die dünnen Anschlusskabel könnten leicht brechen.


  12. Zum Ausbau des Motors brauchen nur die beiden Schrauben (H) gelöst zu werden. Vorher aber muss das Steuermodul (J) augebaut sein, sonst könnte diese kleine Platine leicht brechen oder sie ist einfach nur im Wege. Dazu Steuermodul (J) vorsichtig nach oben, wie gezeigt in Pfeilrichtung, herausziehen und beiseite legen.


  13. 2 Schrauben (H), die den Motor halten, leicht lösen aber nicht ganz abschrauben! So kann der Motor komplett etwas nach rechts geschoben und ausgehakt werden. Der Haken befindet sich rechts oben am Montageblech des Motors. Der untere Pfeil zeigt, bei ausgebautem Motor, den Haken, der obere die Einsparung, in die er reingeht.


  14. Bevor der neue Riemen aufgelegt wird, probieren wie der Motor wieder eingehakt werden kann. Das geht mit Riemen etwas schwerer und sollte deswegen erst geübt werden. So wird die Motoreinheit platziert:
    Erst in Pfeilrichtung (Blau), wie im Bild, schräg reindrücken, dann nach links drehen (roter Pfeil)


  15. Ist man im Einbau des Motors ein Meister geworden, kann der Riemen endlich aufgelegt werden. Das erfordert aber zum einen Gedult und zum anderen höchstwahrscheinlich zwei weitere Hände. Den Motor soweit wieder herausziehen, dass der Rimen aufgelegt werden kann. Die ersten zwei Hände halten jetzt den Motor, während die anderen den Riemen, wie gezeigt, strammen. Das Strammhalten ist wichtig, weil sonst der Riemen vom Motor abfällt. 



    Während der eine Zeigefinger den Riemen unter das linke Schwungrad drückt, wird gleichzeitig der Motor eingebaut. Danach, in Kooperation aller 4 Hände, Riemen unter das Linke und um das Rechte Schwungrag legen. Es wird wahrscheinlich nicht gleich beim ersten mal klappen. Dabei wird der Riemen aber immer stramm gehalten. 
    Da der Motor duch den Riemen aus der Position gezogen wird, muss auch dieser festgehalten werden, bis seine Schrauben (H) angezogen sind. Wenn der Riemen mit Erfolg aufgelegt ist, die Schwungscheiben leicht drehen um zu sehen, dass auch alles richtig gemacht wurde. Schabt und scheuert nichts, Schrauben (H) anziehen.
  16. Nun muss der Bügel (B) wieder eingebaut werden. Das ist nichts besonderes. Er wird einfach nur aufgeschraubt (Schrauben K). Man sollte aber von Innenseite ein wenig (!) Fett, mit der Fingerspitze auf die Lagerschrauben (A) aftragen. 
  17. Etwas komplizierter ist das Einstellen des axialen Spiels. Laut Service Unterlagen soll gar keines sein. Das heisst, die Schwungräder dürfen sich nicht rein- und rausziehen lassen. Die Einstellung wird mit den Kunsstoffschrauben (A) gemacht. Diese sind, damit sie sich nicht von alleine verstellen, mit zwei Muttern geschichert.
    Diese Einstellung dürfte sich durch das Ausbauen zwar nicht verändert haben, aber sie kann ja auch vorher schon nicht mehr gestimmt haben. Um keinen Fehler zu machen, müssen die oberen Ringe (P) ein wenig nach oben gedrückt werden, ihre genaue Position muss später noch eingestellt werden. Die Schrauben (A) mit einem Schraubenzieher festhalten und mit einem Schlüssel (8 mm) oder einer Zange, die Muttern lösen. Danach die Schrauben (A) lösen. Jetzt mit einer Hand das Schwungrad hin und her (rein und raus) bewegen und die Schrauben (A) langsam anziehen, so lange bis kein Spiel mehr vorhanden ist. Auf keinen Fall noch fester drehen. Dann Schraube (A) ohne zu verdrehen(!) festhalten und die Mutter wieder anziehen. Lieber ein kleines Spiel, als zu fest angezogen. Auch vorsicht beim Hantieren, es ist eine Kunsstoffschraube und die ist leich zerbrechlich.
  18. Jetzt werden von Oben die Ringe (P) so eingestellt, dass sie vom Lager  etwa 1mm entfernt sind. Sind sie zu weit oben, berühren sie das Band, zu weit unten dagegen verursachen sie ein hässliches Schabgeräusch.
  19. Hatte man die Bleche (M) abgeschraubt, dann müssen diese jetzt wieder angeschraubt werden. Sie müsse zur Welle einen Abstand von 1 mm haben, eventuell nachbiegen.
  20. Das Steuermodul vorsichtig und ohne grosse Kraftaufwendung wieder reinstecken.
  21. Die Kopfkabel (E und D) am Bügel befestigen und darauf achten, dass sie nicht an den Schwungrädern schaben. 

Wenn dann noch die Rückwand zugeschraubt wird (dabei Netzkabel nicht vergessen), dann ist der Riemenwechsel beendet.

Ich würde mich sehr über Erfahrungsberichte freuen. Zu Fragen stehe ich natürlich gerne zur Verfügung.

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