Philips N2521 - Cassettendeck - 1977

Meiner Meinung nach, das schönste Cassettendeck, das je gebaut wurde.

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1977 begann der Wunsch nach diesem Geraet, er ging 2003 in Erfüllung und das gleich doppelt. Ich danke Fedinand sehr für seine Hilfe dabei.

Einmal von Vorne, einmal von der Seite.

Eine aussergewöhnliche Form, 91 Transistoren und 2 ICs auf insgesammt 15 Platinen, eine eigenartige Mechanik mit einer einzigartigen elektromagnetischen (sowie merkwürdigen) Steuerung und ein hydraulisch gedaempftes, beleuchtetes, Cassettenfach, dass von unten nach oben aufgeht. Dazu ein Frequenzgang von 30 Hz bis 40.000 Hz (!), natürlich nur mit Chromdioxidband. Das sind, neben dem souverainen Styling, die hervorstehenden Merkmale dieses schönen Cassettendecks. Dazu kommen unter anderem Dolby und/oder DNL für die Rauschminderung und mit Postfading kann man (wie bei den grossen Schwestern N4422, N4506 und N4515) vorzeitig sabbelnde Ansager(innen), die ja jetzt (auch bei uns) so schön amerikanisch "Die Dschey" heissen, aus den aufgenommen Stücken nachtraeglich herauslöschen. 

Das N2521 in seiner ganzen Grösse und Schönheit

Es waren noch schöne Zeiten, die Geraete wurden damals noch nicht uniform mit dem 42cm Mass gebaut. Das N2521 war eines der ersten Cassettendecks mit Senkrechtbetrieb, vielleicht sogar das allererste überhaupt. Der Deckel öffnet sich auf Knopfdruck ganze 90 Grad und die Cassette wird mit der Rückseite hinein gesteckt. Die Bandsorte, Metallbaender gabs damals noch nicht, wird wahlweise automatisch erkannt oder kann manuell eingestellt werden. Peakanzeige per Leuchtdiode und Kopfhörerverstaerker waren damals noch nicht selbstverstaendlich. Noch ungewöhnlicher ist die mechanische Anzeige für die Kopfreinigung, die durch das Öffnen des Cassettenfachs gesteuert wird. Eine optische Bandlaufanzeige gibt es in Form eines 3 stufigen Lauflichts, das sich in Richtung und Wechselgeschwindigkeit entsprechend dem Bandtransport bewegt. Der Tonkopf ist ein Longlife-Kopf. Zumindest bei meinen beiden Geraeten scheint das auch zu stimmen, es ist kein Abrieb sichtbar.  

Das N2521 hat nur DIN Buchsen. Eine übliche Eingans- Ausgangsbuchse sowie eine Monitorbuchse. Damit kann waehrend der Aufnahme über ein(en) geeigneten Verstaerker/Steuergeraet (Receiver) mit Monitortaste und Eingang mitgehört werden. Dazu muss man wissen, dass bei Bandgaeraten mit DIN Buchsen waehrend der Aufnahme das Ausgangssignal abgeschaltet wird. Man könnte also waehrend einer Mikrofonaufnahme nicht mithören. Die Monitorbuchse ermöglicht das, Da sie im Gegensatzt dazu ungeschaltet ist. Auf der Rückseite befinden sich noch, von Aussen zugaengliche, Ausgangspegelregler. Vorne am Geraet sind zwei Mikrofonbuchsen und eine Kopfhörerbuchse. Wie bei Philips damals üblich, gibt es Lautstaerke- und Balanceregler für den Kopfhörerausgang.  Eine rote Leuchtdiode zeigt den Aufnahmzustand an, Dolby, DNL oder Bandsorte verfügen nicht über irgendwelche Leuchtanzeigen. Ganz im Gegensatz also zum N2510 und deren Weiterentwicklungen N2509, N2515, N2520. Die VU Instrumente sind Horizontal angeordnet und nicht, wie sonst markenüblich, senkrecht/symetrisch. 

Zum Antrieb dient ein einziger Motor, der einen eingebauten Geber für die Geschwindigkeit hat.  Damit weiss die Motorelektronik genau bescheid über den Istwert und kann die Spannung des Motors genau regeln. Der Motor ist bei eingelegter Cassette und geschlossenem Kassettenfach staendig in Betrieb. Deswegen ist ein Abschalten des Geraetes bei laengerem Stand zu empfehlen, das schützt den Motor vor unnötigem Verschleiss. In der Ruheposition der Mechanik (Stop) wird der rechte Spulenteller über die Rutschkupplung (die übrigens eine Magnetische Kupplung ohne Reibung ist) angetrieben. Dadurch wird eine eingelegte Cassette sofort gespannt. Ist die Bremse des rechten Spulenteller nicht mehr ganz in Ordnung, wird sich das Band dann aber auch bewegen.

Im Kassettenfach befinden sich drei kleine Kunststoffhebel, die im geschlossenen Zustand, drei kleine Kontakte auf der Platine dahinter betaetigen. Diese dienen zum Erkennen der Aufnahmesperre, der Bandsorte und ob überhaupt eine Cassette eingelegt ist. Bei meinen beiden und zwei weiteren Geraeten von Freunden, waren diese Kontakte verschmutzt. Das war dadurch zu erkennen, als dass die Motoren auch bei offenem Kassettenfach und ohne Cassette liefen. Die Hebel im Kassettenfach müssen leichtgaengig, die Kontakte sauber sein.    

Mechanik von Vorne          Die Rückseite

Meine beiden Exemplare sind in Holland gebaut, das ist nicht sehr verstaendlich, da Philips zu der Zeit, Cassetten- und Bandgeraete in Österreich baute. Es ist zwar zu einem Grossteil aus Plastik gebaut, jedoch ist die Mechanik überwiegend aus Metall. Soweit mir bekannt, wurde diese Mechanik nur für das N2521 benutzt. Die nachfolgenden Modelle kamen dann auch schon in der 42 cm Flachbauweise, wofür diese Mechanik, aufgrund der Höhe ungeeignet ist.

Wer Probleme mit dem Anschluss dieser Maschinen an Verstaerker mit Cinch Buchsen hat, der möge hier nachsehen

 

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