RUSSISCHER EQUALIZER E014S (?)


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Ein schöner Fund auf dem Flohmarkt. Von Aussen nicht unbedingt wohnzimmertauglich, aber Innen viel Elektronik, die gut funktioniert. Mit je 10 Reglern pro Kanal lässt sich damit so manche alte Aufnahme ganz ordentlich "aufpolieren".

 

Die kyrillische Beschriftung ist natürlich für mich fast unlesbar, so habe ich also keine Ahnung, wie die Marke nun heisst. aber "EKVALAIZER" kann ich schon, unter Anderem, entziffern.

Der Einganswähler "SELEKTOR ......" hat 5 Stellungen, die alle auf den gleichen Pegel ansprechen. Die rechte Taste schaltet auf durchlauf, die Linke ist eine Art Monitorschalter für die TB Eingänge ("MAGNITOFON"). Nun kann ich noch "ELEKTROFON" und "TUNER" herauslesen, wofür aber die beiden Buschtaben der Mittelstellung stehen weiss ich nicht. Da die gleichen Buchstaben auch über den Buchsen an der Rückseite stehen, lässt sich auch dieser Eingang problemlos nutzen.

Dass "YM" die Ausgangsbuchse ist, konnte ich nur durch Probieren herausfinden.
Wie zu sehen, sind ausschlieslich DIN Buchsen (180°) verwendet worden.Die Belegung passt zu allen üblichen Geräten. 

Ein Blick ins Innere zeigt, dass an der Elektronik nicht gespart wurde. Auch wenn das Blechgehäuse selber einen etwas minderwertigen Eindruck hinterlässt, sind Innen viele Formteile aus Plastik benutzt, alle Kabel sind mit dünnen Seilen umschnürt und haben Stecker an den Enden. Da steckt also dann doch schon etwas "Wert" drin.

2 identische Platinen beinhalten die eigentliche Equalizerschaltung, sie nach oben klappbar und können auch sehr leicht herausgenommen werden. Eine Zeitschaltung schaltet über Relais das Signal erst einige Sekunden später ein. Ein Doppelnetzteil mit je einem IC sorgt für die symmetrische Spannungsversorgung.

Die 3 Schalter (Ein/Aus-Monitor-Durchgang) befinden sich alle da, wo sie hingehören und werden über Stangen betätigt. Der Drehschaltersatz ist ebenso über eine "Kardanwelle" mit dem Drehknopf an der Front  verbunden.

Für uns "westliche" Elektronik gewohnte, sehen viele Ostbauteile fremd aus. Dieses Grät bietet davon auch so einiges. Zum einen die niedlichen roten Drehschaltergruppen, die sowohl mit ihrer Grösse auffallen, sie sind recht klein, aber vor allem damals schon durchsichtig gebaut wurden, was ja inzwischen bei den Computerteilen weltweit Mode geworden ist. Durch eine Welle verbunden, kann man diese Drehschalter dem zweck entsprechend voneinander entfernt platzieren und soweit ausbauen, wie nötig. Das vordere helle Teil enthält anscheinend die Lagerung sowie die Rastung.

Aber noch viel interessanter sind die "Schieberegler", die eigentlich garkeine sind. Es sind "Schiebeschalter" mit je 24 Stufen. Es gibt auch keine Widerstandsbahnen, sondern 24 einzelne Widerstände, die jeder mit einem Kontakt verbunden sind. So kann man sich quasi selber die Werte und die Linearität ganz nach Mass zurechtbauen. Auf dem Bild sind sie von beiden Seiten zu sehen:

Die Führung des Schiebers übernimmt die Vorn befindliche Plastikschiene, die seitlich über Rillen verfügt. Mit hilfe einer Kugel entsteht so die Rastung, die in der Mittenstellung etwas ausgeprägter ist.

Russische Elektronik: 
wer den richtigen Blick dafür hat, für den ist es auch optisch sehr ansehnlich

Die Netzversorgungsplatine:
(Die IC's sind mit denen im Equalizerteil identisch)

Was mag das nur für ein IC sein ? 
Sicher OpAmps, aber was für welche?

Hier nun noch etwas für die, die es lesen können:

Das Typenschild auf der Rückseite:


(Es wäre schön, wenn jemand mir das alles übersetzen könnte)


Nachtrag: Mitlerweile kam eine Teil-Übersetzung des Typenschildes:

Stereoequalizer Privoi E0 14S,
Seriennummer 084-1979 / 489,
Preis 190 Rubel,
Herstellungsdatum Juni 1988.

Dank an Peter


 

Dieser Equalizer ist staendig bei mir zu hause zwischen Steuergerät und Mischpult angeschlossen und oft in Betrieb. Leider habe ich es noch nicht geschafft, das Mischpult (M6) so umzurüsten, dass man es auch in die Aufnahmeleitung schalten kann. Das soll aber irgendwann doch nochmal kommen....


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