Umgang
und Pflege von Gerät und Band
Diese Ausführungen erheben
nicht den Anspruch auf Vollständigkeit bzw. Richtigkeit. Auch
trotz Anwendung aller Tipps ist dies kein Garant für
reparaturfreien Gerätespaß.
Das
Bandmaterial
Gerade, wenn das
Bandmaterial ins Alter gekommen ist bzw. es in absehbarer Zeit
wohl kein neues mehr zu kaufen geben wird, ist der richtige
Umgang mit dem Band von entscheidender Bedeutung für die
Tonqualität und Haltbarkeit. Hier nun ein paar Tipps:
- Bandmaterial niemals
in feuchten Kellerräumen oder auf 'nicht klimatisierten'
Dachböden lagern. Ideal ist der Verbleib in der Wohnung
- Bandmaterial nicht in
der Nähe von elektrischen Geräten aufstellen
(Lautsprecherboxen, Fernsehern usw.), da hier eine
teilweise Löschung des Bandes vorkommen kann
- Die Bänder nach
Möglichkeit in einer Tüte lagern, damit sie die geringe
Eigenfeuchte nicht verlieren
- Bänder nicht in die
Sonne legen
- Bänder immer hochkant
lagern
- Tonbandgerät stets
von Abrieb befreien, damit dieser nicht auf alle Bänder
verteilt wird
- Bänder nicht auf
Tonbandgeräten belassen: sie verstauben, verlieren ihre
Feuchte und vor allem bilden sich an den Bandführungen
Knickstellen
- Manche Tonbandgeräte,
wie z.B. die Braun TG 1000, werden hinter den Spulen
richtig warm, auch hier gilt: Bandmatrial nach dem
Hören/Aufnehmen abnehmen und derartige Bandmaschinen
nicht mehrere Stunden in einem Stück laufen lassen
- Vorsicht ist bei
falschem Bandzug geboten, denn dieser kann dem
Bandmaterial durch zu lockeres oder zu straffes
Aufwickeln Schaden zufügen. Bestes Beispiel sind hier
Maschinen wie Pioneer oder Teac, bei denen im Alter die
Kraft der Federn nachlässt, welche die Umlenkhebel gegen
das Band pressen

Die Maschinen
In Zeiten schwieriger
Ersatzteilbeschaffung ist es wichtig, die Tonbandmaschine ebenso
wie das Bandmaterial zu pflegen und es vielleicht sogar so zu
behandelt, wie dies Oldtimerfans mit ihren Autos machen: wenig
und vorsichtig fahren.
- Geräte, die fühlbare
Temperaturen erzeugen, sollten vielleicht nicht länger
als 1 bis 2 Stunden am Stück betrieben werden. Aufheizen
und Abkühlen kann dazu führen, daß alte Kontakte oder
Lötstellen brüchig werden oder ganz aufgeben
- Gerät einmal pro Jahr
vorsichtig innen entstauben
- Vorwärtsspulen am
Bandende oder Rückwärtsspulen am Bandanfang vermeiden.
Dies belastet die Motoren (bzw. Riemen), aber zumeist
auch das Band, enorm
- Vor allem ältere
Geräte der 18-cm-Klasse sollten nur noch waagerecht
betrieben werden, um Lagerschäden vorzubeugen und den
Motor/die Riemen zu schonen
- Geräte, die über
viel Mechanik verfügen, sollten nicht längere Zeit
stehen.
- Ungeeignetes
Bandmaterial sofort entsorgen. Auf der FAQ-Seite könnt
ihr dazu näheres nachlesen. Einige Bandsorten bzw.
einige Abnutzungszustände des Bandmaterials können wie
Schmiergelpapier auf die Tonköpfe wirken
- Immer noch schalten
viele Leute die Geschwindigkeit einer mechanischen
Geschwindigkeitsumschaltung bei ausgeschaltetem Gerät
um. Dies kann sowohl die Mechanik, als auch den zumeist
involvierten Riemen beschädigen - bei Geräten mit
Reibrädern (z.B. etliche Sabas) sollte hingegen nur bei
ausgeschaltetem Zustand umgeschaltet werden
- Hohe Übersteuerungen
bei Aufnahmen sollten vermieden werden, ebenso sollte auf
Bandmatrial verzichtet werden, das hohe Übersteuerungen
aufweist. Bei einigen Geräten (z.B. Philips) kann man
durch Übersteuern die Tonköpfe bzw. die damit
verbundene Elektronik ruinieren, bei vielen anderen
Geräten können die mechanische VUs schaden nehmen. Wer
einmal ein solches VU ohne Glass in der Hand hatte,
weiß, wie empfindlich diese Geräte sind.
Und so gibt es sicher noch
viele Insidertipps zu diesen Themen, jedoch glaube ich, die
wichtigsten zusammengetragen zu haben.