Tipps zur Pflege einer Technics RS Bandmaschine

Oftmals sind es kleine Dinge, die das Leben einer Bandmaschine entscheidend verlängern oder einem altersbedingten Materialverschleiß rechtzeitig entgegen wirken können

 

Beginnen möchte ich mit der Bandsorten-Wahl ! Die Tonköpfe der Technics RS Reihe bestehen aus sehr haltbarem Permaloy-Material, welches unter Normalbedingungen einen starken Schutz gegen die harten Reibungskräfte des Bandmaterials bietet

 

Je älter ein Band ist, die Art und Weise seiner Lagerung, sowie die Häufigkeit der Benutzung, all das sind Faktoren für den Abbau der Trägerschichten ! Bandmaterial wird mit der Zeit spröde und hart. Sich ablösende Partikel setzen sofort die Tonkopfspalten zu und verursachen eine erhebliche Klangbeeinträchtigung! Viel schlimmer wirkt sich aber das hart gewordene Trägermaterial aus. Es fräst förmlich die Tonköpfe an und zerstört diese in kurzer Zeit durch irreparable Einschliffe

 

Auch wenn die Verlockung groß ist, der Preis und die Menge noch so günstig, …….kaufen und benutzen sie niemals älteres Bandmaterial,…. Sie schaden nur Ihren Tonköpfen und zahlen im Endeffekt drauf! Frischband gewährleistet nicht nur Schonung, sondern auch die beste Klangaufzeichnung

 

Die Reinigung der Tonköpfe, der Umlenk- und Andrucksrollen, sowie des Capstanswellenzylinders, sollte in regelmäßigen Abständen oder nach intensivem Gebrauch erfolgen! Hier eignet sich am besten Spiritus als Reinigungsmittel oder Isopropanol! Q-tips haben gegenüber den Lederstreifenstäbchen einen entscheidenden Vorteil. Es können sich hier keine feinen Lederpartikel lösen und sich in die Tonkopfspalten einreiben

 

Um einen ruhigen Lauf der Umlenk- und Andrucksrollen zu erhalten, können die jeweiligen Achsen ein wenig mit feinem Walzenfett beschmiert werden. Durch Abdrehen des konischen Kopfes bei den Umlenkrollen, kann man die Kugellager abziehen und ebenfalls reinigen! Benzinbad!

 

Beim Abnehmen der Andruckrollen, achten Sie stets auf die Anzahl und Schichtung der Unterlegscheiben, sodass der Zusammenbau in umgekehrter Reihenfolge erfolgt! Die Anzahl der Unterlegscheiben muss auf beiden Seiten gleich sein! Achten Sie ebenfalls darauf, dass in den Bereichen der Bandführung kein Fett gelangt! Allgemein sehr sparsam damit umgehen!!

Schalter und Drehregler können dauerhaft geschont werden, wenn diese mit "Balistol" eingesprüht werden. Balistol hat den Vorteil, dass zur Reinigung eine Gleitschmierung aufgetragen wird. Kontaktspray trocknet die Leiterbahnen aus und zerstört diese auf Dauer. Knacken und Kratzen sind hörbare Folgen

 

Zwei Schwachstellen der Technics RS, befinden sich im Inneren der Maschine. Es sind die sehr schlecht zugänglichen Gummibänder des Zählwerks. Leider werden Sie oft schnell spröde und reißen dann. Das kleinere Gummi lässt sich durchaus schnell ersetzen, jedoch das Hauptgummi ist ohne Spezialwerkzeug und maschineller Kraft, kaum zu wechseln. Hier muss nämlich die komplette Umlenkrollenachse ausgebaut werden! Mit etwas Geschick, kann man ein mit Vaseline betupftes Q-Tip benutzen, um die Bändchen einzuschmieren und geschmeidig zu konservieren

 

Wo gerade die Rückwand des Gerätes offen ist, nutzen Sie die Gelegenheit um vorsichtig den eingelagerten Staub abzusaugen! Vermeiden Sie nach Möglichkeit die Platinen zu bewegen. Platinen werden mit der Zeit brüchig und Lötstellen können bei Dehnung der Platte schon mal abspringen !

Als die Technics RS Bandmaschinen auf den Markt kamen, hatten wir in Deutschland eine Stromspannung von 210-220V. Auf diese Voltzahl, dürfte in den meisten Fällen der Trafo noch eingestellt sein! Seit ein paar Jahren wurde die Spannung im Haushaltsnetz aber auf 230V umgestellt. Generell verkraftet der Trafo diese geringe Spannungserhöhung. Empfehlen würde ich bei älteren Geräten trotzdem eine Umstellung auf 230V. Erstens erwärmt sich der Trafo dann nicht mehr so stark, zweitens werden die elektronischen Bauteile nicht bis zur Belastungsgrenze gefahren. Die Spannungsumstellung erfolgt an der Rückseite des Gerätes durch Drehen des Voltwahlschalters auf 230V. Das Gerät dazu bitte vom Netz nehmen!!!

Die Zugfedern sollten auch nach jedem Abspielen eines Bandes entlastet werden! Oftmals wird der Play-Modus einfach gestoppt und das Gerät ausgeschaltet. Dann steht die Bandmaschine oft tagelang mit angezogenen Umlenkfedern und einem straffen Band herum. So werden Bandmaterial und Federn unnötig belastet. Man drehe die beiden Spulen entgegengesetzt, sodass sich das Band entspannt und die Umlenkrollen nach oben wandern! Das Band liegt nun ganz locker an, die Federn entspannen und halten so länger!

 

Übrigens eine Haube schützt wirklich die Tonköpfe und das Band vor statischem Flugstaub!! ……ich glaube, bei ebay wird gerade wieder eine angeboten!!

 

Viel Spass, Oliver (kennok@T-Online.de)