Tipps zu
r Reparatur bei Technics RS-Bandmaschinen!von Oliver
Einer der häufigsten Probleme bei den Technics RS-Bandmaschinen ist der Bremskraftschwund , welcher sich ab einer gewissen Altersgrenze und
Abnutzungsphase automatisch einstellt.
Je nach Bandmengenverteilung der beiden Spulen, tritt der Effekt am Anfang mal stärker, mal schwächer auf.
Dieser hat meist zur Folge, dass die Bandteller nicht mehr stark genug abgebremst
werden und das Band letztendlich nicht auf Zug zum Stand kommt. Es bildet sich unterhalb der Umlenkrolle eine Schlaufe, die Bandführungshebel werden
entspannt und betätigen zwei kleine innenseitige Mikroschalter, welche ihrerseits die
Bedientasten abschalten! Ohne manuelles Nachziehen der Spulen läuft dann gar nichts mehr!
Den Vorgang macht man geduldig zwei bis dreimal mit und dann beginnt der große Hass!
Selbstheilung tritt aber nie ein!!
Jedoch kein Grund die alte Revox aus dem Keller zu holen!! (Deren Bremsbänder quietschen bestimmt mittlerweile).
Starten wir einen Reparaturversuch!! Die Technics RS-Bandmaschinen haben zwei hintereinander geschaltete Bremssysteme. Eine Elektronische, sowie eine mechanische Backenbremse.
Werksmäßig wurden die Bremsbacken mit Filzstoff als Auflagematerial versehen. Nun, nach ein paar Jahren Gebrauch, ist natürlich der Filz glatt gerieben !
Um an die Bremsbacken zugelangen, muss man die beiden Wickelmotoren ausbauen! Die Bremsen haben nämlich eine Außenandruckfläche, worüber sie auf den Trommelzylinder
der Wickelmotoren ihre Bremskraft abgeben.
Um gut an die jeweiligen 3 Schrauben der Motoren zu gelangen, empfiehlt es sich, die
Trafo/Remote-Einheit abzubauen! Hintere Gehäuseverstrebung entfernen! Hat man nun die Motoren von der Gussplatte abgeschraubt, sieht man nun unterseitig
die Bremsmechanik samt Bremsbacken!
Die kleinen Plastikbacken können über einen Sprengring abgezogen werden! Der gesamte alte, braune Filzbelag muss sorgfältig entfernt werden.
Die Auflagefläche danach ein wenig aufrauen! Nun kann man sich identischen Filzstoff besorgen und ihn austauschen, viel
effektiver und haltbarer ist aber Leder als Bremsauflage. Alle meine Bandmaschinen habe ich damit bestückt und sie bremsen hervorragend,
selbst nach 2 Jahren Dauerbelastung! Also, spendieren wir unserer RS ein ABS-System und benutzen Leder!!
Die Stärke des Leders liegt zwischen 1 und 1.5 mm, je nachdem wie viel Spiel die einzelne Bremsmechanik hat!
Die zurechtgeschnittenen Lederbeläge müssen unbedingt mit 2Komponentenkleber Befestigt geklebt werden. Den Kleber unbedingt voll aushärten lassen!!!
Unterschätzen Sie nicht die auftretenden Bremskräfte!!! Trommelzylinder der Wickelmotoren kurz mit Benzin reinigen und der Zusammenbau
kann beginnen! ACHTUNG! Die ersten Bremsversuche sollten mit sehr langsamer Geschwindigkeit
erfolgen! Es könnte anfänglich eine zu starke Bremskraft auftreten, welche schon mal
enorme Zugwirkungen hat. Notfalls muss die Lederstärke reduziert werden!! Bei schwacher
Abbremsung entsprechend dickeres Leder benutzen!
Danach sollten die Bremsen wieder für die nächsten Jahre fit sein!!
Viel Erfolg
OLIVER
Kontakt: Kennok@T-Online.de