Neue Bänder, Situation heute
Nachdem das Spulentonband im Heimbereich nur noch für Sammler und Liebhaber eine Rolle spielt, ist auch das Medium Tonband aus den Regalen der Hifi-Händler verschwunden. „Gibt es nicht mehr“, sagen viele, aber dies ist definitiv falsch.

Tonbänder werden auch heute noch produziert, und das in ganz ausgezeichneter Qualität. Das Bandmaterial wurde laufend weiterentwickelt und ganz entscheidend verbessert. Niemand muss sein Tonbandgerät wegen fehlender Bänder stilllegen. Im Gegenteil: Wer aktuelle Bänder verwendet, macht einen Qualitätssprung nach vorn. Verloren ging allerdings die Vielfalt an Marken und Ausführungen, der Markt wurde, um es positiv auszudrücken, sehr übersichtlich.

Anders als im HiFi-Heimbereich ist die analoge Tontechnik in den Studios noch lange nicht tot. Eine analoge Multitrack-Maschine kann sechstellige Summen kosten, so was mustert man nicht einfach aus. Viele Studios, die auf Digitaltechnik umgestellt haben, behielten ein analoges Rest-Equipment, und viele, die die Analogtechnik ganz rausgeworfen hatten, führen sie in kleinerem Rahmen wieder ein. Der warme Analogsound ist noch (oder wieder) gefragt, und es gibt eine Vielzahl von digitalen Geräten, die nur dazu dienen, eben diesen Analogsound zu imitieren. Warum also nicht gleich anlaog arbeiten? Und schlussendlich ist immer noch sehr teures Equipment erforderlich, um eine Digitalaufnahme zu schneiden. Beim Analogband reichen Schneidegerät (unmagnetische Schere) und Klebestreifen.

Interessant für die Bandhersteller sind natürlich die breiten Bänder. Für den Gegenwert eines 2-Zoll Bandes kann man sich z.B. einen preiswerten CD-Spieler kaufen. Da lohnt sich der Kampf um Marktanteile, und der ¼-Zoll-Schnürsenkel fällt quasi als Abfallprodukt dabei ab, wird er doch aus der gleichen Folienbahn herausgetrennt.

Daß es der Studiotechnik zu verdanken ist, daß es überhaupt noch Bänder gibt, merkt man am Angebot, das deutlich auf den Profibereich zugeschnitten ist:

Den Markt teilen sich meiner Meinung nach die beiden Hertsteller BASF-Emtec und Quantegy (besser bekannt unter dem früheren Namen Ampex).

Es gibt hauptsächlich dicke Studiobänder (50 my) von denen ca. 760 m auf eine 26er-Spule passen. Manche Bänder gibt es nur ohne Spulen auf Wickelkern. Langspielbänder (35 my dick) sind auch noch vertreten, z. B. das BASF LPR 35, das es wiederum nur auf Spule gibt. Das Ampex 457, kompatibel zum Revox 641 gibt es hingegen nur auf Kern.Wer 18er Spulen benötigt, hat die Auswahl zwischen dem BASF LPR35 (Langspielband) und DP 26 (Doppelspielband). Dieses Band gibt es auch auf 13er-Spule, was für Uher-Report-Betreiber interessant ist. Dann wäre da noch das Dreifachspielbandband TP18 , 1000 m auf 18er-Spule.

Über das genaue Angebot an Tonbändern informiert man sich am besten beim einschlägigen Fachhandel, zu finden bei den Links auf dieser Seite. Einige Namen:

* Darklab Magnetics
* Bluthard, Tonstudiobedarf, Stuttgart
* Schmitronic, Köln
* Thomann
* Conrad-Electronic (desolate Beschreibung im Katalog, sehr lustig, man muss wissen was gemeint ist).

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