Bandsorte und Bandgerät

Bandmaterial und Tonbandgerät bilden eine Einheit. Das Gerät wird auf die speziellen Eigenschaften einer bestimmten Bandsorte eingestellt. Die technischen Details bleiben hier mal aussen vor. Ziel dieser Einmessung ist es, einen möglichst linearen Frequenzgang zu erreichen. Nur mit der Bandsorte, auf die das Gerät eingemessen wurde, wird ein optimales Ergebnis erreicht. Tonbandgerätehersteller messen Ihre Geräte ab Werk auf eine bestimmte Bandsorte ein, und empfehlen, nur dieses Band zu verwenden.

Nun wird ein Band nicht immer in exakt der gleichen Qualität gefertigt, es gibt hier durchaus Abweichungen von Charge zu Charge. Manche Bandsorten verschwinden vom Markt und werden durch andere ersetzt. Auch die Einstellung eines Bandgeräts bleibt nicht ewig gleich, schliesslich altern Bauteile und verändern so Ihre elektrischen Werte. Von Zeit zu Zeit ist also eine Korrektur der Einmessung fällig. Bei Profigeräten sitzen die entsprechenden Regler deshalb an gut zugänglicher Stelle. Amateurgeräte, die in Studios eingesetzt werden, wie z. B. das Revox A77, haben oft an den entsprechenden Stellen Bohrungen im Gehäuse, so dass man die Trimmer bequem von aussen mit dem Schraubenzieher erreicht.

Während man eine 2-Spur-Maschine relativ flugs neu einstellen kann, artet das bei einer 24-Kanal-Maschine in Arbeit aus, die niemand gerne und unnötig macht. Konstante Qualität über einen langen Zeitraum hinweg ist deshalb eine der wichtigsten Anforderungen an das Bandmaterial.

Für die Herstellung von Bandmaterial existieren Standards, die von den Herstellern mehr oder weniger streng beachtet werden. Viele Bandsorten sind deshalb untereinander einigermaßen kompatibel, und wenn man zu geringen Abstrichen bereit ist, kann man innerhalb dieser Sorten gut mixen.

Passen Gerät und Bandsorte nicht zusammen, kommt es z. B. zu einer Anhebung oder auch Absenkung der Höhen. Eine Probeaufnahme mit anschließendem Vergleich mit dem Original bringt es an den Tag, und es ist jedem selbst überlassen, ob er damit leben kann oder nicht. Mancher nutzt bewusst eine falsche Einstellung zur Erzeugung eines bestimmten Klangbilds. Der Purist wendet sich mit Grausen, ich würde sagen: Das ist Geschmackssache.

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