Anekdoten, Skurrilitäten
und Sprüche

Aufgeschnappt

Aus Internet-Auktionen ...und ich schwöre, dass alle Zitate echt sind ;-)

Alan Jones, Formel 1 Pilot

Anfang der 80er Jahre fuhr der Australier Alan Jones erfolgreich für das Williams Team. Damals wollte er sich eine Stereoanalge kaufen, feilschte mit dem Händler und soll in der weiteren Folge dann einen hochdotierten Akai-Sponsorvertrag erhalten haben. Die im Internet abrufbaren Bilder zeigen denn auch das Akai-Logo auf seinem Helm.

Jim Morrison (Doors), 1970

In seiner Ohnmacht gegenüber staatlichen Behörden und der konservativen amerikanischen Gesellschaft, gab er kurz vor seinem Tod dieses Statement: "Sie sind Idealisten und glauben fast fanatisch an die Berechtigung ihrer Sache. Hinter ihrem Terror steht eine ganze Philosophie."

Wolfgang von http://www.music-collection.de/

"Marmor, Stein und Schellack bricht, CDs hören wir trotzdem nicht!" (frei nach Drafi Deutscher :-))

Jethro Tull - Thick as a brick

Als diese Platte, die ursprüngliche nur einen 40 minütigen Titel auf 2 Seiten verteilt bringen sollte, 'im Kasten' war, da gab es grosse Probleme mit demselben: eine Mastermaschine machte Ärger und man hatte alle Hände voll zu tun, nachzuarbeiten. D.h. ohne diesen Defekt hätte die LP sicher hier und da anders geklungen...

Thunderbirds are go!

In dieser englischen Puppentrickserie aus den 60er Jahren wurden einige Tonbandgeräte eingesetzt, natürlich etwas verfremdet, die Geschichten spielten ja in der Zukunft. Zu sehen ist dort, wenn mich nicht alles täuscht, eine Akai X - IV sowie eine mit dem englischen Laufwerk, das auch die B&O Belcanto inne hat. Immer wieder zu sehen ist das Tonbandgerät im Raumschiff, das den gesamten Funkverkehr der Erde aufzeichnen soll. Hier habe ich keine Ahnung, was für ein Typ das sein könnte, es scheint jedoch ein Allerweltsgerät zu sein. Das Band ist übrigens schon sehr verwellt - muss heiss sein im Weltall ;-)

Ricard Wanderlöf, 2002

"Ich bin der Musikant mit Taschenrechner in der Hand" (eigentlich von Kraftwerk "Computerwelt")

Andreas Bendlin, 1997 bis 2004

Semih, 2002

Hätte Gott gewollt, dass Bänder in Cassetten gezwängt werden, hätte er auch die Erde in eine Schachtel gepackt. Was sich dreht, soll also offen sein. Na dann, Band ab...

Der suizide Dichter und sein Tonbandgerät:

Spulen oder nicht umspulen, da
ss ist hier der Vorgang. Ob's edler im Gemüt, das wow und flutter des minderwertigen Bandes zu ertragen oder sich wappnend gegen eine See von Bandsalat: durch ordentliche Justierung sie enden. Aufwickeln, abwickeln - nichts weiter. Und zu wissen, dass ein Dreh die Aufnahme und die tausend Stücke endet, die dieses Bandes Erbteil - s'ist ein Ziel auf's innigste zu hoffen.

TB-Hersteller und NAB-Adapter

Einige Tonbandgeräte-Hersteller waren offenbar so mit der Konstruktion ihrer Geräte beschäftigt, dass sie am Ende NAB-Adapter von Drittanbietern verwendeten. Damit jedoch das Gerät vollständig ist, packte man ihm zumindest 2 Plastik-Topf-NABs bei. Immerhin. ASC verwendete z.B. Teac-NABs, was deutlich auf den Bildern der Servicemanuals zu sehen ist und auch Tandberg verkaufte (!) seinen Kunden Teac-NABs.

Pye

In den 50er und 60er Jahren probierte man allerhand aus. Die aus der Not heraus geborenen Plattenspieler, die auch Tonbandgerät sein konnten (ein Aufsatztonbandgerät nutzte den Plattenspielermotor als Antrieb). Kürzlich schickte mir ein Bekannter ein Foto aus England, dass eine Pye-Magnetic-Disc Spieler zeigte: eine magnetische 'Schallplatte' und ein Schallplattenspielertonabnehmersystem ohne Nadel, stattdessen mit einem Magnetkopf...

Neil Young

Mitglied der Crosby, Stills Nash & Young und auch von Crazy Horse, sowie Solo-Sänger und Songwriter und und und, Anfang der 90er zur neuen CD-Technik (erschienen am 8. März 1993):

"Das wunderbare an Musik ist, dass sie uns wie eine Welle überrollt. Digitale Musik zu hören bedeutet dagegen, einen Haufen Eiswürfel über den Kopf gekippt zu bekommen". Er vergleicht digitale Tontechnik mit einem Fliegengitter vor dem Fenster: wenn man näher herangeht, sieht man durch jedes einzelne Loch eine Vielzahl von Farben, 'Digital' indes bedeute, dass man sich für eine Farbe pro Loch entscheiden müsse: "das ist alles was man sieht: die jeweils dominierende Farbe.". Für die Zukunft mutmasst Young, dass die Welt wieder zur analogen Technik zurückkehren werde und man zurückblickend etwa so redet "Hm, das also war das digitale Zeitalter. Möchte mal wissen, wie die Sachen tatsächlich klangen. Die waren damals so hingerissen von dieser Technik, dass sie gar nichts wirklich aufgenommen haben. Sie haben nur Digitalaufnahmen davon gemacht."

Nun, liebe Tonbandfreunde, dieser alte Artikel gewinnt derzeit erheblich an Bedeutung, oder ;-)

Nixon & Uher 5000

Nixon, der Watergate-Skandal und die 5000er Uher: Der verfuschte Einbruch in das Büro des Demokratischen Nationalen Kommitees im Watergategebäude in Washington DC durch Leute, die das Weiße Haus (Präsident Nixon) und das Kommitee zur Wiederwahl des Präsidenten angeheuert hatten, um das Demokratischen Nationalen Kommitees zu diskreditieren und somit die Wiederwahl Nixons zu sichern, führte zu den Watergate-Anhörungen 1973. Unter anderen entdeckte man, daß Nixon jedwede Unterhaltung in seinem Büro aufzeichnete. So wurde ein Band gefunden, auf dem seltsamerweise 18 Minuten Stille zwischen den Aufzeichnungen herrschte. Die Sekretärin Nixon, Rosemary Woods, behauptete, diese Passage beim Übertragen gelöscht zu haben. Ein Sachverständiger, Saul Mineroff, stellte jedoch fest, daß die verwendete Uher 5000 beim Übertragen gar nicht in den Aufnahmemodus gebracht werden konnte. Es sollte sich sogar herausstellen, daß die Bandpassage 7 mal gelöscht worden war. Da die Bänder auf Sony Rekordern aufgenommen und auf der Uher 5000 gelöscht wurden, würde es mit den heutigen Möglichkeiten eine Chance geben, bedingt durch evtl. ungleichmäßige Kopfjustagen von Sony und Uher bzw. bedingt durch die fortgeschrittene Technologie, diese Passagen wieder hörbar zu machen.

As for Watergate and Mineroff.   Back in the 1973 "Watergate Hearings"   (resulting from a botched burglary of the Democratic National Committee offices in the Watergate Building in Washington DC, by people hired by the Nixon Whitehouse and the Committee to RE-Elect the President (CREEP) when Nixon was trying to get information to discredit the DNC, and make certain that he would be re-elected) it was discovered that Nixon was recording all conversations in the oval office, tapes were subpoenaed, and when finally turned over to the committee there was an "18 minute gap" in one of the crucial recording.   It was claimed that it was accidentally erased by the secretary, Rosemary Woods, during transcription, but Mineroff was called in to testify that the 5000 could not have accidentally be placed into record mode during transcription, as the Nixon staff claimed. So the "18 minutes" of "missing tape (conversation)" or "silence" was why many jokes at the time would have to do with something about 18 minutes of silence.   As it turns out, the tape had been run on erase atlaest 7 times (I think they concluded), so "accidental" was really out of the question.   As the tapes were made on Sony recorders (I don't know what model), and erased with Uher 5000, there is a chance, I have heard, that the miss-alignment of the erase heads and the record heads MAY have allowed a small signal to have survived, and technology now MIGHT be able to uncover what was discussed during those missing 18 minutes.   

Peter Lustig

Fast jeder kennt ihn: Peter Lustig von der Kinderserie 'Pusteblume'. Seit bestimmt schon 10 Jahren macht er diese erfolgreiche Kinderserie. Was aber kaum jemand weiss: er war zuvor Tontechniker beim SFB! Und als solcher hat er ein Buch herausgebracht 'Vertonen, der Ton zu den Bildern, Dia, Film und Video' (RoRoRo Sachbuch 1680-ISBN-3 499 171 899). Dort hat er es z.B. über die Nagras. Der Hit sind seine Zeichnungen.

Beeing for the benefit of Mr. Kite

In diesem Beatles-Song wollte John Lennon echte Drehorgeln von der Straße einsetzen, es fanden sich jedoch keine richtig alten, mechanischen. Eines Tages fiel das Tonbandgerät Lennon's um und begann rückwärts zu spielen. John Lennon war begeistert und nach etlichen Versuchen wurden die Drehorgeln teilweise durch eben diesen Rückwärtsspieltrick erzeugt. Das rückwärtige Abspielen von Musik wurde daraufhin nicht nur von den Beatles in vielen Songs eingesetzt und galt damals aus Kennzeichen psychedelischer Musik, wie sie nur von drogenabhängigen Musikern geschaffen werden konnte...

Help

In diesem Beatles-Streifen versteckt die schöne Orientalin ein Philips-Koffertonbandgerät unterirdisch im Felsen. Kurze Zeit darauf ist auf dem Schlacht- und Aufnahmefeld eine Nagra (oder ist es eine Stellavox?) in Aktion zu sehen.

Revox

Eine Revox war ständiger Begleiter der Beatles in den Abbey Road Studios 1967. 'Sgt. Pepper' basierte auf etlichen Revox-Aufzeichnungen. Das Gerät war eine J37 in 4-Spur-Ausführung.Allerdings verwendete man bei der EMI und auch in den Abbey Road Studios üblicherweise EMI-Maschinen (mit einem verdammt guten Sound).

Fernost

Wusstet ihr, dass die Japaner bis Ende der 50er kaum eigene Tonbandgeräte bauten? Sony produzierte beispielsweise seine Geräte unter Telefunken-Lizenz, Akai ging bei der amerikanischen Tonbandschmiede Roberts in die Lehre (sogar bis Mitte /Ende der 60er).

Abba

In dem ABBA-Selbstdarstellungsspielfilm versuchte ein heruntergekommener Kleinreporter ein Exklusivinterview der Band Abba zu bekommen. Hauptdarsteller in diesem Film war jedoch jemand ganz anderes: die tragbare NAGRA des Reporters, denn sie war beinahe mehr zu sehen als Frieda, Agneta & Co. ...

Was es so alles gibt/gab

Es gab Tonbandgeräte für den Einbau in Autos und Jachten, es gab Tonbandgeräte, die über eine Handkurbel in Betrieb gesetzt wurden und es gab z.B. das Gramdeck (Grammophon + Tapedeck), wo das Tonbandgerät auf den Plattenspieler gesetzt wird und letzteres das TB antrieb. Ein Aufsatzgerät für den Rasenmäher blieb jedoch nur Gerücht :) Weiterhin gab es besonders in den 40er Jahren Unmengen an Eigenkonstruktionen, da die käuflichen Geräte knapp und teuer waren. Vor dem Bandgerät gab es das Drahttongerät, welches ursprünglich dem Bandgerät technisch überlegen war: anstelle eines Bandes wurde ein Draht verwendet.

Mach 3

Die ersten Koffergeräte hatten eine Bandgeschwindigkeit von 4,75 bis 9,5 cm/s, die ganz teuren sogar 19 cm/s. In den 60ern konnte man für 'wenig' Geld auch 2,4 cm/s von Uher bekommen. Im Heimbereich wurden schließlich sogar 38 cm/s Ende der 70er Jahre salonfähig. Studios schwörten auf 76 cm/s. Aber das ist alles nichts, wenn man bedenkt, daß das erste Tonbandgerät von AEG-Telefunken anfang der 30er Jahre des letzten Jahrhunderts satte 1 Meter/s zurücklegte!

Design

Es ist zum Weinen: kurz bevor Uher verkauft wurde, gab man neues Tonbandgerätedesign in Italien in Auftrag. Zwar hat Uher einige legendäre Geräte hinterlassen, war immer für progressives Design gut, jedoch hätte man hiermit 'den Vogel abgeschossen' und würde heute mit dem Nachfolger der 631 eines der begehrtesten Sammlerobjekte stellen, oder?

Na? Sind das nicht BASF-NAB-Adapter auf der linken Maschine? Hoffentlich nicht...

 

Design II

Die legendäre Braun TG 1000 aus den frühen 70ern mit ihren kräftigen Direktantriebsmotoren und einer für damalige Verhältnisse überlegenen Technik in ihrem Preisbereich, wurde von Uher-Ingenieuren entwickelt! Hier stellt sich die Frage, warum Uher weiterhin auf das Ein-Motoren-Konzept baute...

Spielzeug

Wußtet ihr schon, daß der Modelleisenbahnhersteller TRIX in den 50ern kleine, vielbeachteteTonbandgeräte baute, jedoch wegen zu geringer Nachfrage aufgab (Geräte waren zu teuer)? Die Geräte hießen 'Phonotrix'. Wußtet ihr schon, daß Uher Spielzeughersteller war, bevor sich die Ingenieure durch Nachtschichten und endlosen Überstunden ein erstes Tonbandgerät bauten und mit Goldgräberstimmung in den Tonbandgerätemarkt einstiegen? Tja, und trotzdem gingen beide Unternehmen am Ende den gleichen Weg: Uher aufgekauft von Assmann, Trix aufgekauft von Märklin...

Von Andruckrolle und Capstanwelle

Normalerweise braucht ein Tonbandgerät mindestens eine Capstanwelle und eine Andruckrolle. Die billigen kleinen Batterierecorder der 60er Jahre verzichteten mehr oder minder auf beides - entsprechend schlecht war der Klang. Dann gab es Geräte in den 50ern und Bausätze etc. auch ohne Andruckrolle. Im HiFi-Bereich schien man jedoch ohne Rolle (oder deren 2) nicht auskommen zu können. Erst Ende der 70er Jahre brachte Uher eine sensationelle Erfindung in Serie: in der 630 Logic wurde erstmals durch eine spezielle Schleifenführung des Bandes (Omega) im Highend-Bereich vollkommen auf die Andruckrolle verzichtet. Die gleiche Technik fand sich dann noch im Nachfolger und letzten Uhergerät, der 631 Logic.

Rehbrauner Vorhang

Australien war in den 40er und 50er, was den Warenaustausch mit anderen Nationen angeht, praktisch von der Außenwelt abgeschnitten. Lediglich mit England gab es größere, wirtschaftliche Beziehungen. Die Zölle waren nach dem zweiten Weltkrieg einfach zu hoch, die Wirtschaftspolitik Australiens war rückständig und nach innen gerichtet. Dieses Land mit rund 10 bis 12 Millionen Einwohnern (soviel bringt allein New York schon auf die Waage) hatte tatsächlich eine eigene Tonbandgeräte-Industrie. Noch erstaunlicher ist, daß gleich mehrere Marken untereinander um die Gunst der Kunden buhlten, z.B. Rola und Byer. Die Geräte wurde praktisch überhaupt nicht exportiert und wären im hiesigen Raum unbekannt, wenn es nicht das Internet gäbe. Die Firmen entwickelten eigenständige Techniken, ein eigenständiges Design und eigene Philosophien. Selbst im Studiobereich gab es Geräte, die einer A 80 von Revox durchaus Konkurrenz machen und die z.B. von den Bee Gees im Studio eingesetzt wurden. Ich besitze eine Byer "66" und ich kann nur sagen: dieses Gerät ist erstklassig und braucht keinen Vergleich zu scheuen, es wäre eine echte Bereicherung für den europäischen Markt der 50er und 60er Jahre gewesen.

Das ist alles nur geklaut

Viele Radiohersteller wollten in den 50er und 60er Jahren ihre Produktpalette um Tonbandgeräte erweitern, scheuten jedoch die hohen Entwicklungskosten für ein eigenständiges Produkt. Gerade bei kleineren Firmen finden sich daher Komplettchasis deutscher (Grundig) und englischer Lieferanten, nur den Koffer bastelte man selbst, evtl. auch den Verstärker. Ehrlicher wurde es in den 70er Jahren, als die Kompaktanlagen aufkamen: dort war in fast jedem Gerät ein PE- oder Dual-Plattenspieler eingebaut und das stand auch drauf!

Suff

In den 60ern gab es in Pretoria (Südafrika) eine wirkungsvolle Methode, den über Nacht in eine Zelle weggesperrten Betrunkenen den übermäßigen Alkoholkonsum abzugewöhnen: man nahm sie auf, als sie betrunken gröhlten oder erzählten und spielte ihnen dieses Tonband am nächsten Tag bis zu 3mal vor. Jeder schwor hernach hoch und heilig, nie wieder zuviel Alkohol zu trinken :-) - Naja, in Deutschland wird man das nicht umsetzen können, soviele Bänder kann man gar nicht bezahlen.

Catweazle

Catweazle, eine Kindersendung aus den 70ern, dürfte vielen bekannt sein. In der Folge (ca.) 13 ist ein Tierstimmenjäger zu sehen. Sein Aufnahmegerät ist eine Grundig TK 6.